Matthias Graw
Matthias Graw (* 16. Januar 1960 in Hamburg) ist ein deutscher Rechtsmediziner, Lehrstuhl-Inhaber und Vorstand des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Leben
BearbeitenGraw studierte Medizin an der Universität Hamburg. Nach seiner Promotion zum Dr. med. 1987 wechselte Graw an das Institut für Rechtsmedizin der Universität Tübingen und erlangte 1993 die Facharztanerkennung als Rechtsmediziner. Dort habilitierte er sich 1998[1] und lehrt seit 2001 an der Universität München.
Er wurde 2009 Ordinarius für Rechtsmedizin und Direktor (bis 2011 kommissarisch) des Forensischen Instituts der LMU und folgte damit Wolfgang Eisenmenger nach. Graws Forschungsschwerpunkte sind forensische Methoden im Allgemeinen, Spurenanalysen, Identifikation, Verkehrsmedizin, Verkehrssicherheit und forensische Biomechanik.
2022 war Graw das Opfer eines Verleumdungsversuchs. Er habe angeblich in seiner Doktorarbeit einen Sammelband mit dem Titel Colchicine – 100 years of Research plagiiert, der sich jedoch selbst als erst nach der Doktorarbeit hergestellte Fälschung erwies. Die Universität Hamburg wies die Vorwürfe gegen Graw vollständig zurück.[2][3]
Schriften (Auswahl)
Bearbeiten- Untersuchung zur Chemotaxis von Fibrosarkomzellen in vitro. 1987, OCLC 65505997.
- mit Wolfgang Schubert, Manuela Huetten, Caroline Reimann, Walter Schneider und Egon Stephan: Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahreignung. Kommentar. Bonn 2018, ISBN 3-7812-1843-0.
- Haffner, H. T., Skopp, G., & Graw, M. (Hrsg.). (2012). Begutachtung im Verkehrsrecht: Fahrtüchtigkeit-Fahreignung-traumatomechanische Unfallrekonstruktion-Bildidentifikation. Springer-Verlag. ISBN 978-3-642-20224-7
In der Medline-Datenbank PubMed wird Graw als Autor oder Mitautor von 177 zwischen 1989 und 2023 erschienenen Fachpublikationen genannt.[4]
Weblinks
Bearbeiten- rechtsmedizin.med.uni-muenchen.de
- Uwe Ebbinghaus, FAZ.NET 19. Oktober 2022: Geschichte eines Vernichtungsversuchs - Wer setzte zwei bekannte Plagiatsjäger mit gefälschten Quellen auf den Münchner Rechtsmediziner Matthias Graw an?
- Jochen Zenthöfer, FAZ.NET vom 19. Oktober 2022: VERDACHTSFALL GRAW: Chronik einer Plagiats-Intrige.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Matthias Helmut Graw: Die Geschlechtsdiagnose am Schädel: Morphologische, morphometrische und molekularbiologische Untersuchungen als Beitrag zur Personenidentifikation. Hamburg 1997
- ↑ Armin Himmelrath, Christopher Piltz: (S+) München – mutmaßliche Plagiatsintrige: Der unglaubliche Krimi um Matthias Graw. In: Der Spiegel. 15. Januar 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Juni 2023]).
- ↑ Stefan Weber: Auf „Plagiatsjagd“. Eine Streitschrift. Vorwort Peter Hilpold. Wien: Edition Atelier, 2023, S. 66f.
- ↑ PubMed Suchergebnis, Stand 18. Oktober 2022.
Personendaten | |
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NAME | Graw, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtsmediziner |
GEBURTSDATUM | 16. Januar 1960 |
GEBURTSORT | Hamburg |