Ordensburg Braunsberg
Die Burg Braunsberg, war eine Ordensburg des Deutschen Ordens in der damals ostpreußischen Stadt Braunsberg, heute Braniewo.
Ordensburg Braunsberg | |
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Burg Braunsberg | |
Staat | Polen |
Ort | Braniewo |
Entstehungszeit | 1240 |
Burgentyp | Ortslage |
Erhaltungszustand | Ruine |
Ständische Stellung | Ordensburg |
Geographische Lage | 54° 23′ N, 19° 49′ O |
Bauwerk
BearbeitenDie Burg war eine zweiflügelige Anlage auf rechteckigem Grundriss und lag innerhalb der Stadt an deren südlichem Rand. Im Westen bestand eine Vorburg. Die Lage der Burg ist ungewöhnlich für preußische Burgen, die normalerweise außerhalb der Städte lagen. Das Erscheinungsbild von Burg und Stadt ist in einer Stadtansicht von 1635 überliefert. Durch den heute erhaltenen Torturm führte der Weg von der Vorburg in die Hauptburg. Im Obergeschoss des Turms befindet sich eine bemerkenswerte zweigeschossige Kapelle. Von Süden her kam man durch ein Tor in der Stadtmauer direkt in die Hauptburg. Die Wohnflügel des Bischofs waren relativ klein, was sich vermutlich aus der frühen Entstehungszeit der Burg erklärt.
Geschichte
Bearbeiten1240 wird die Ordensburg Braunsberg an der Passarge erbaut und fällt bereits 1242 einem Prußenaufstand zum Opfer. 1243 teilt der päpstliche Legat Wilhelm von Modena das Ordensland in vier Diözesen auf; eine davon wird das Ermland. 1260 wird die Burg abermals in einem Prußenaufstand zerstört. Der Ausbau der Burg in Stein erfolgte wohl um 1300. 1340 nimmt der Bischof Herman von Prag in der Burg seine Residenz. Im Jahr 1396 zerstörten Braunsberger Bürger die stadtseitige Burgmauer. Ordensmeister Konrad von Jungingen zwang die Bürger zum Wiederaufbau.
In den Jahren 1454, während des Dreizehnjährigen Kriegs, und 1519, während des Reiterkriegs, wurde die Burg erobert und geplündert. Nach dem Dreizehnjährigen Krieg kommt das Ermland unter die polnische Krone. 1565 gründet Stanislaus Hosius in der Burg Braunsberg das Lyceum Hosianum. Ab 1811 wurde die Burg zur Nutzung als Schule umgebaut.
Die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Burg wurde bis auf den Torturm abgetragen. Von der ehemaligen Burg ist nur noch der Eckturm, der sogenannte Pfaffenturm und der Wehrgang mit dem Wassergraben erhalten. Man kann aber noch gut den quadratischen Grundriss der ehemaligen Ordensburg an den Schulgebäuden ablesen.
Weblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Christofer Herrmann: Burgen im Ordensland: Ein Reisehandbuch zu den Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen. Freiburg 2006, ISBN 3-87057-271-X, Seiten 80–82