Puerto Madryn

Gemeinde in Argentinien

Puerto Madryn (Aussprache [ˈpwe̞ɾt̪o ˈma̠ð̞ɾin];[1] walisisch Porth Madryn) ist eine Stadt im südlichen Argentinien. Sie liegt am Golfo Nuevo südlich der Halbinsel Valdés, einem UNESCO-Weltnaturerbe, an der Atlantikküste in der zu Patagonien gehörenden Provinz Chubut.

Puerto Madryn
Basisdaten
Fläche: 360 km2
Lage 42° 50′ S, 65° 5′ WKoordinaten: 42° 50′ S, 65° 5′ W
Einwohnerzahl (2015): 97.100
Dichte: 270 Einw./km²
  (Argentinien)
  (Argentinien)
 
Verwaltung
Provinz: Chubut Chubut
Departamento: Biedma
Bürgermeister: Cartos Tomás Eliceche (PJ)
Sonstiges
Postleitzahl: U9120
Telefonvorwahl: 02965
Website von Puerto Madryn

Mit 81.995 Einwohnern (2010)[2] ist Puerto Madryn die drittgrößte Stadt der Provinz. Sie ist Hauptstadt und einziger größerer Ort des Departamento Biedma, mit 99 Prozent der Bevölkerung des Departamentos. Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 360 km².[3]

Geografie

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Die Stadt liegt am Fuß der patagonischen Meseta, welche im Golfo Nuevo in der Form eines natürlichen Amphitheaters zum Meer hin abfällt. Nördlich an den Golf schließt die Halbinsel Valdés an, ein weltbekanntes Naturreservat (seit 1999 UNESCO-Weltnaturerbe), auf der die Tierwelt der Küste bis heute weitgehend intakt ist (Seelöwen, Wale, Pinguine, Robben, diverse Vogelarten). Die Vegetation ist in der gesamten Umgebung spärlich und vom Monte, einer steppenhaften Buschlandschaft, geprägt.

Das Klima ist gemäßigt und trocken. Es wird geprägt vor allem durch die starken Winde, die Pamperos, die von Südwesten her blasen. Der Sommer ist warm mit einer Durchschnittstemperatur von 21 °C im Januar (Tagesextreme 27/16 °C) und die Winter kühl mit 8 °C im Juli (Tagesextreme 13/3 °C). Die Sonnenscheindauer ist das ganze Jahr über hoch, was die Stadt geeignet als Badeort macht; zudem sind die Wassertemperaturen durch den warmen Brasilstrom im Sommer höher als in den weiter nördlich gelegenen Küstenorten der Provinz Buenos Aires.

Geschichte

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Die Stadt wurde im Jahr 1865 von Einwanderern aus Wales gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort durch eine Eisenbahnlinie (heute stillgelegt) mit der südwestlich landeinwärts liegenden Nachbarstadt Trelew verbunden, in deren Umgebung intensiv Landwirtschaft betrieben wird; die Produkte wurden in Puerto Madryn verschifft. Um 1970 wurde jedoch wegen einer ungünstigen Zollpolitik ein Einbruch in der Aktivität der Stadt verzeichnet; ihre Bedeutung als Hafen ging zurück. Seitdem hat sich die Wirtschaft von Puerto Madryn vervielfältigt, es erfolgte die Ansiedlung von Industrie (insbesondere Aluminiumherstellung) und ein Anwachsen des Tourismus. Die Stadt hat sich seitdem wieder von ihrem Einbruch erholt und weist ein hohes Bevölkerungswachstum auf.

In der Stadt gibt es eine Zweigstelle der Universidad Nacional de la Patagonia, an der lagespezifische Studiengänge wie Meeresbiologie und Fischerei-Ingenieurwesen angeboten werden. Des Weiteren befindet sich hier das Bildungsinstitut CENPAT, in dem Konventionen und andere Veranstaltungen stattfinden.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Stadt ist bedeutend vor allem als Standort des einzigen Aluminiumherstellers des Landes, Aluar, sowie als Zentrum der Fischerei und des Tourismus der Provinz. Im Fremdenverkehr ist Puerto Madryn als Ausgangspunkt für Touren auf die Halbinsel Valdés mit ihrer intakten Tierwelt sowie als Badeort bedeutend. Vor allem als Tauchmetropole hat sich Puerto Madryn auch international einen Namen gemacht. Die Stadt verfügte im Jahr 2011 über 7.404 Hotelbetten.[4]

Der kleine Flughafen El Tehuelche (IATA-Code: PMY) verbindet Puerto Madryn auf dem Luftweg mit Buenos Aires und anderen Städten Argentiniens. In der weiteren Umgebung der Stadt befindet sich der größere Flughafen Almirante Marcos A. Zar nahe der Stadt Trelew.

Städtepartnerschaften

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Persönlichkeiten

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Hier geboren

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Commons: Puerto Madryn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Cómo pronunciar Puerto Madryn. Forvo (spanisch), abgerufen am 28. Juli 2023.
  2. Datenbankzugang Volkszählung des INDEC, 2010 (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/200.51.91.245
  3. http://www.estadistica.chubut.gov.ar/home/index.php?option=com_content&view=article&id=238&Itemid=152
  4. La Secretaría de Turismo dijo que su logro más destacado en 2011 fue “la conectividad aérea”@1@2Vorlage:Toter Link/www.diariojornada.com.ar (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Diario Jornada, 3. Dezember 2011