Robert Dölle
Robert Dölle (* 29. Oktober 1971 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
BearbeitenDölles Eltern waren 1968 nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in die CSSR aus Prag nach Deutschland geflohen. Dölle kam in Frankfurt am Main zur Welt.
Nach einem Amerikanistik-Studium absolvierte Dölle von 1993 bis 1996 eine Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München.[1] Darauf folgte ein Engagement an den Münchner Kammerspielen. Dort arbeitete er vor allem mit Dieter Dorn und Peter Zadek. Zwischen 1999 und 2001 war er Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt. In diesen Jahren trat er hauptsächlich in Inszenierungen von Jens-Daniel Herzog und Amelie Niermeyer auf. Ab 2001 war er wieder an den Münchner Kammerspielen engagiert. Hier entstanden Arbeiten u. a. mit Karin Beier, Johan Simons und Jossi Wieler. Im Jahr 2006 spielte Dölle in Dieter Wedels Inszenierung Siegfrieds Frauen bei den Wormser Nibelungen-Festspielen den Siegfried.[2] Von 2009 bis 2019 war er am Schauspiel Köln engagiert. In diesen Jahren arbeitete er, neben Karin Beier, auch mit Alvis Hermanis, Nicolas Stemann, Herbert Fritsch und Schorsch Kamerun, hauptsächlich aber mit Stefan Bachmann und Rafael Sanchez zusammen. Ab der Spielzeit 2019/20 ist er im Ensemble des Bayerischen Staatsschauspiels in München tätig.[3]
Seit 2002 arbeitet Dölle auch für Film und Fernsehen. 2004 spielte er in dem Film Schiller an der Seite von Matthias Schweighöfer den Schauspieler August Wilhelm Iffland. Wichtige Arbeiten waren u. a. TKKG - Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine von 2006, Mitte 30 von 2007 unter der Regie von Stefan Krohmer, Hotel Lux (Film) aus dem Jahr 2011 von Leander Haussmann, Die weisse Massai mit Nina Hoss aus dem Jahr 2005 und Im Netz mit Caroline Peters aus dem Jahr 2013. Seit 2015 spielt Dölle den Hauptkommissar Ralf Eisner in der Fernsehreihe Die Füchsin.
Dölle arbeitet auch als Sprecher für Funk und Fernsehen. Seit 2014 arbeitet er regelmäßig mit dem Hörspiel-Regisseur Walter Adler zusammen. So sprach er u. a. in der 13-stündigen WDR-Produktion über die Französische Revolution, Brüder nach Hilary Mantel, den Georges Jacques Danton. Weitere Arbeiten mit Adler waren Galveston, Dshan, Licht im August und Als ich im Sterben lag nach William Faulkner. In der japanischen Anime-Serie One Piece ist Dölle seit 2021 als Pirat Capone „Gang“ Bege zu hören.
Theater (Auswahl)
Bearbeiten- 1996: Münchner Kammerspiele Ithaka von Botho Strauß Leiodes, der Leise. Regie: Dieter Dorn
- 1997: Münchner Kammerspiele Richard III von William Shakespeare, Regie: Peter Zadek
- 1997: Münchner Kammerspiele Die Möwe von Anton Tschechow, Konstantin. Regie: Jens-Daniel Herzog
- 1999: Schauspiel Frankfurt Don Karlos von F. Schiller, Herzog Alba. Regie: Jens-Daniel Herzog
- 2004: Münchner Kammerspiele Die zehn Gebote nach Kieslowski. Regie: Johan Simons
- 2011: Schauspiel Köln: Die Dreigroschenoper / Brecht; Mac/Brown – Nicolas Stemann
- 2014: Schauspiel Köln: Helenes Fahrt in den Himmel / Jens Albinus; Andreas – Jens Albinus
- 2015: Schauspiel Köln: Geschichten aus dem Wiener Wald / Ödön von Horváth; Alfred – Regie: Stefan Bachmann
- 2021: Residenztheater München Resi zoomt: Finsternis von Davide Enia, Regie: Nora Schlocker
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 2005: Schiller
- 2006: TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine
- 2006: Sie ist meine Mutter (Regie: Dagmar Hirtz)
- 2007: Stadt, Land, Mord! – O’zapft is (Fernsehreihe)
- 2007: SOKO Köln (Fernsehserie, Folge Bethmanns Fall)
- 2007: Mein alter Freund Fritz
- 2007: Angsthasen
- 2007: Mitte 30
- 2007: Polizeiruf 110 – Taubers Angst (Fernsehreihe)
- 2008: Tatort: Auf der Sonnenseite (Fernsehreihe)
- 2008, 2009: SOKO München (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2009: Tatort: Schiffe versenken
- 2010: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, Folge Um ein Haar)
- 2010: Countdown – Die Jagd beginnt (Fernsehserie, Folge Ein Todesfall)
- 2010: Der Dicke (Fernsehserie, Folge Gefährliche Rache)
- 2011: Hotel Lux
- 2011: Marie Brand und die Dame im Spiel (Fernsehreihe)
- 2011, 2015: SOKO Leipzig (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 2 Folgen)
- 2012: Halbe Hundert
- 2012: Mord mit Aussicht (Fernsehserie, Folge: Terror in Hengasch)
- 2012: online – meine Tochter in Gefahr (Fernsehfilm)
- 2012: Pastewka (Fernsehserie, Folge: Der Kommissar)
- 2013: Der Feind in meinem Leben
- 2013: Im Netz
- 2013: Wilsberg – Hengstparade (Fernsehreihe)
- 2013: Blutgeld
- 2013: Nichts mehr wie vorher
- 2014: Tatort: Der sanfte Tod
- 2014: Danni Lowinski (Fernsehserie, Folge Alles futsch)
- 2014: Sein gutes Recht
- 2015: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie, Folge Duell in der Wildnis)
- 2016: Bettys Diagnose (Fernsehserie, Folge Annäherungen)
- seit 2015: Die Füchsin (Fernsehreihe)
- 2015: Dunkle Fährte
- 2017: Spur auf der Halde
- 2018: Spur in die Vergangenheit
- 2019: Im goldenen Käfig
- 2019: Schön und tot
- 2021: Treibjagd
- 2021: Romeo muss sterben
- 2022: Alte Sünden
- 2017: Heldt (Fernsehserie, Folge Vom Umtausch ausgeschlossen)
- 2017: Lobbyistin (Fernsehserie von Sven Nagel)
- 2018: Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm
- 2018: Labaule & Erben
- 2020: Unter anderen Umständen: Über den Tod hinaus
- 2022: Sugarlove (Fernsehfilm)
- 2022: Die Glücksspieler (Fernsehserie)
- 2023: Nach uns der Rest der Welt
- 2024: We Were the Lucky Ones (Fernsehserie)
Hörspiele und Features
Bearbeiten- 2006: Esmahan Aykol: Hotel Bosporus – Bearbeitung/Regie: Judith Lorentz (Hörspiel – SWR)
- 2013: Lothar Trolle: Judith – Regie: Walter Adler (Hörspiel – DLF/HR)
- 2014: Simone Hamm: Beyond Privacy (Überwachungsalltag in den USA) – Regie: Thomas Wolfertz (Feature – WDR)
- 2015: Dshan von Lothar Trolle, Bearbeitung und Regie: Walter Adler Südwestrundfunk SWR Baden-Baden
- 2015: Stirb für mich von Robert Wilson, Bearbeitung und Regie: Walter Adler Westdeutscher Rundfunk 2015
- 2016: Galveston von Nic Pizzolatto Bearbeitung und Regie: Walter Adler WDR
- 2017: Licht im August von William Faulkner Bearbeitung und Regie: Walter Adler SWR
- 2018: Brüder nach Hilary Mantel Bearbeitung und Regie: Walter Adler WDR
- 2019: Als ich im Sterben lag von William Faulkner Bearbeitung und Regie: Walter Adler SWR
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2021: AZ-Stern des Jahres
- 2023: Kurt-Meisel-Preis
- 2024: Ernennung zum Bayerischen Staatsschauspieler[4]
Weblinks
Bearbeiten- Robert Dölle bei IMDb
- Robert Dölle bei filmportal.de
- Robert Dölle bei Filmmakers
- Robert Dölle bei der Agentur Fischer & Partner
- Presseheft des BR zu Mitte 30 imperia / pressehefte/2008/ mitte30.pdf: eine ganze Seite (S. 10)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Robert Dölle bei Crew United, abgerufen am 5. Januar 2022.
- ↑ schauspielkoeln.de: Robert Dölle, abgerufen am 30. April 2012.
- ↑ Robert Dölle beim Bayerischen Staatsschauspiel (Residenztheater), abgerufen am 8. November 2023
- ↑ https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/12799/nr-47-vom-10-06-2024.html
Personendaten | |
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NAME | Dölle, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1971 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |