Schmidgaden

Gemeinde in Deutschland

Schmidgaden ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf.

Wappen Deutschlandkarte
Schmidgaden
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schmidgaden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 25′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 49° 25′ N, 12° 6′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Höhe: 387 m ü. NHN
Fläche: 41,24 km2
Einwohner: 3128 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92546
Vorwahl: 09435
Kfz-Kennzeichen: SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 159
Gemeindegliederung: 18 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schwarzenfelder Weg 9
92546 Schmidgaden
Website: schmidgaden.de
Erster Bürgermeister: Josef Deichl (Gemeindewohl Schmidgaden)
Lage der Gemeinde Schmidgaden im Landkreis Schwandorf
KarteAltendorfBodenwöhrBruck in der OberpfalzBurglengenfeldDieterskirchenFensterbachGleiritschGuteneckMaxhütte-HaidhofNabburgNeukirchen-BalbiniNeunburg vorm WaldNiedermurachNittenauOberviechtachPfreimdSchmidgadenSchönseeSchwandorfSchwarzachSchwarzenfeldSchwarzhofenStadlernSteinberg am SeeStullnTeublitzTeunzThansteinTrausnitzWackersdorfWeidingWernberg-KöblitzWinklarnWolferloheBayernLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis RegensburgLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis ChamTschechienLandkreis Neustadt an der Waldnaab
Karte
Schmidgaden (2016)

Geographie

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Der Hauptort liegt 17 Kilometer nördlich von Schwandorf in der Region Oberpfalz-Nord. Regensburg ist 57, Nürnberg 89 Straßenkilometer entfernt.

Nachbargemeinden

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Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Schnaittenbach, Wernberg-Köblitz, Nabburg, Stulln, Schwarzenfeld, Fensterbach und Freudenberg.

 
Freudenberg
10 km
 
Schnaittenbach
15 km
 
Wernberg-Köblitz
14 km
 
Freudenberg
10 km
   
Nabburg
7 km
 
Fensterbach
3 km
 
Schwarzenfeld
5 km
 
Stulln
3 km

Gemeindegliederung

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Es gibt 18 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Schmidgaden, Rottendorf, Gösselsdorf (nur Gemarkungsteil 1) und Trisching.[4]

Geschichte

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Bis zur Gemeindegründung

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Ein Herr von Schmidgaden wurde erstmals 1123 unter den Diepoldinger Landgrafen urkundlich erwähnt.[5] Die Bedeutung des Namens ist nicht völlig klar; er könnte sich von Schmiede ableiten. Ein Schmied wäre somit der erste Grundherr gewesen. Schmidgaden war bereits 1326 Pfarrei, wie aus Aufzeichnungen der Diözese Regensburg hervorgeht.

Im Dreißigjährigen Krieg halbierte sich die Einwohnerzahl Schmidgadens. Zwischen 1576 und 1648 wechselten die Bewohner viermal ihren Glauben. 1795/96 durchzogen während des Koalitionskrieges österreichische, französische und preußische Truppen das Gebiet. Der Ort gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Nabburg des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige politische Gemeinde.

20. Jahrhundert

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1917 wurde mit der Braunkohleförderung in Schmidgaden begonnen. Die Vereinigte Gewerkschaft Schmidgaden-Schwarzenfeld förderte 1920 circa 17.500 Jahrestonnen und hatte 660 Mitarbeiter. 1923 wurde der Betrieb jedoch eingestellt. Im Juni 1937 übernahm die Annawerk A. G. aus Oeslau die Grubenwerke der Vereinigten Gewerkschaft. Im November 1937 gründete die Annawerk A. G. zusammen mit der Reichswerke Hermann Göring A.G. die Buchtal A.G., Keramische Betriebe der Reichswerke Hermann Göring mit Sitz in Schwarzenfeld. Die neu gegründete Gesellschaft verfügte über die Kuxe der Vereinigten Gewerkschaft und ein Zwangsarbeiterlager mit etwa 750 Personen.[6]

1935 wurde Schmidgaden an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Rottendorf, Trisching sowie Teile von Gösselsdorf nach Schmidgaden eingemeindet.[7]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2478 auf 2955 um 477 Einwohner bzw. um 19,3 %.

Einwohnerentwicklung (1961 bis 2020)[8]
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Einwohner 1932 2265 2421 2547 2692 2782 2928 2892 2879 2931 2917 2955 2954 2974
Gemeinderatswahl 2014
Wahlbeteiligung: 83,35 % (2008: 77,5 %)
 %
30
20
10
0
16,74 %
12,55 %
26,43 %
24,35 %
19,93 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2008
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
+6,24 %p
+0,85 %p
+0,43 %p
−3,05 %p
−4,47 %p

Gemeinderat

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Der Gemeinderat besteht aus 14 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister.

Die Kommunalwahl vom 15. März 2020 führte im Schmidgadener Gemeinderat zu folgender Sitzverteilung:[9]

CSU SPD Gemeinwohl FW Rottendorf-Gösselsdorf FWG Trisching
1 Sitz 2 Sitze 4 Sitze 3 Sitze 4 Sitze

Bürgermeister

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Die Bürgermeisterwahl 2014 entschied Josef Deichl von der Wählergruppe Gemeindewohl Schmidgaden mit 54,07 Prozent (1024 Stimmen) im Vergleich zu 45,93 Prozent (870 Stimmen) seines Amtsvorgänger Rudolf Birner von der Wählergruppe FW Rottendorf-Gösselsdorf für sich.[10] 2020 wurde Deichl im ersten Wahlgang mit absoluter Stimmenmehrheit bestätigt.

Das Amt des Bürgermeisters wird ab der Wahlperiode 2020 hauptamtlich gestellt sein. Ein Bürgerentscheid am 24. November 2019 bestätigte diesen Beschluss des Gemeinderates. Für eine Gemeinde in der Größe Schmidgadens ist dies ein Novum im Landkreis Schwandorf.

 
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin ein silbernes Sensenblatt, in Silber auf gewelltem grünen Boden eine grüne Buche.“[11]
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen weist auf das Geschlecht der Schmidgadener hin. Die Farben Weiß-Rot erinnern an das Adelsgeschlecht der Paulsdorfer.

Wappenführung seit 1965

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Schmidgaden hat sich aus einer einstmaligen Burgkapelle aus dem 14. Jahrhundert entwickelt.[12] Der ehemalige Flurname "Burgstall" und vorhandene Mauerreste beim Friedhof sprechen dafür. Die heute nicht mehr existente Burg wäre dann nach der Aufgabe durch die Schmidgadener Herren verfallen. Östlich an der Kirche befindet sich ein Achteckturm. Unter dem achteckigen Turm befindet sich der älteste Bereich des Gotteshauses, die heutige Taufkapelle. Zwei Glocken stammen aus dem 15. Jahrhundert, wurden aber 1961 neu gegossen. Eine dritte Glocke wurde 1790 produziert. In den 1950er Jahren fanden bei der Kirche umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Bei Bauarbeiten wurde so der Wappenstein der Paulsdorfer entdeckt. 1993 konnte der Kirchengemeinde eine neue Orgel übergeben werden. Die nördliche Friedhofmauer wurde teilweise im 18. Jahrhundert erstellt. An jeden Wochenende nach dem 15. August, des Patroziniums der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, wird eine Kirchweih gefeiert.

Die Skulptur Monument Via Carolina wurde 2008 enthüllt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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2014 gab es nach der amtlichen Statistik 377 Beschäftigte am Arbeitsort. Davon im produzierenden Gewerbe 272 und im Bereich Handel und Verkehr und Gastgewerbe 27 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Im öffentlichen und privaten Dienstleistungsgewerbe waren am Arbeitsort 38 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1236.[13]

Im Bauhauptgewerbe gab es im Jahre 2015 4 Betriebe.

Während im Jahr 1999 noch 121 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1929 ha, davon 1467 ha Ackerfläche und 452 ha Dauergrünflächen bestanden, verringerte sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe zum Jahr 2010 auf 71.

Die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2015 lag bei 32 und damit bei einer Quote von 2,5 %, was deutlich unter dem Durchschnitt des Freistaats Bayern und des Landkreises Schwandorf liegt.[14]

Schmidgaden liegt mit einer eigenen Ausfahrt (AS 68) an der Autobahn A 6 (Nürnberg–Prag). Die A 93 (Hof–Regensburg) verläuft 8 Kilometer im Osten.

Es gibt den Flugplatz Schmidgaden (ICAO-Code EDPQ) für Helikopter, Motorsegler und Segelflugzeuge. Genutzt wird der Sonderlandeplatz vom Aero-Club Schmidgaden e. V.

2017 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 107 Kindergartenplätze mit 97 Kindern
  • Grundschule: Eine mit 46 Schülern[15]
  • Mittelschule: Eine mit 63 Schülern und 8 Lehrern[16]

Persönlichkeiten

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Commons: Schmidgaden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schmidgaden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
  3. Gemeinde Schmidgaden in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. April 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. Elisabeth Müller-Luckner: Nabburg (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1: Landkreise/Landgerichte, Heft 50), herausgegeben von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 46
  6. Winfried Nerdinger (Hrsg.): Bauen im Nationalsozialismus. Bayern 1933–1945, München 1993, S. 536. ISBN 3-7814-0360-2.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
  8. Datenbank Statistikdaten Bayern
  9. schmidgaden.de (Memento des Originals vom 21. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmidgaden.de, Ergebnis der Gemeinderatswahlen
  10. http://wahlen.landkreis-schwandorf.de/2014/Buergermeisterwahl/buergermeister.html. Abgerufen am 15. April 2017 (englisch).
  11. Eintrag zum Wappen von Schmidgaden in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz und Regensburg: Bezirksamt Nabburg. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1983, ISBN 3-486-50448-7, S. 103 ff.
  13. Statistik der Bayerischen Gemeinden. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2017; abgerufen am 5. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.bayern.de
  14. Gemeinden in Bayern. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2017; abgerufen am 5. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.bayern.de
  15. Schulen in Schmidgaden (Memento des Originals vom 18. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmidgaden.de
  16. Startseite. Abgerufen am 15. April 2017.