Sebastian Stielke

deutscher Schauspieler

Sebastian Stielke (* 18. Oktober 1980 in Bochum, Ruhrgebiet) ist ein deutscher Film- und Theater-Schauspieler und Buchautor.

Biografie

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Nach vieljähriger Arbeit am Schauspielhaus Bochum als Praktikant und Kleindarsteller während der Schulzeit am Bochumer Graf-Engelbert-Gymnasium und dem Zivildienst[1][2] studierte er anschließend Schauspiel zunächst am Konservatorium der Stadt Wien und wechselte dann in Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam. Dort absolvierte er sein Schauspielstudium von 2002 bis 2006 an der staatlichen Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ am Studio Babelsberg mit Diplom.[3][4]

Während der Ausbildung in Babelsberg spielte er bereits in zahlreichen Produktionen für Film und Fernsehen mit,[5] war auf den Bühnen des Maxim Gorki Theaters Berlin und des Hans Otto Theaters Potsdam zu sehen und produzierte als Regisseur seine filmische Dokumentation „einfach spielen“.[6][7] Für die Spielzeiten 2006/07 bis 2008/09 war er festes Ensemblemitglied am Theater in Wilhelmshaven und spielte dort u. a. den Camille Desmoulins in Georg Büchners Dantons Tod, Kjell Bjarne in Elling, Bassanio in William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig, Stauffacher in Friedrich Schillers Wilhelm Tell, Plzák in Václav Havels Das Gartenfest, Leonhard in Friedrich Hebbels Maria Magdalena und Jerry alias Daphne in der Erfolgskomödie Sugar – Manche mögen’s heiß.[8][9] In den darauf folgenden Spielzeiten folgten Gastengagements am Theater Krefeld und Mönchengladbach und dem Theater Hof, wo er u. a. in der Titelrolle in Johann Wolfgang von Goethes Faust I und Faust II zu sehen war.[10][11]

Neben Auftritten in unterschiedlichen Fernsehfilmen wie Tod aus der Tiefe (Regie: Hans Horn) und Elly Beinhorn – Alleinflug (Regie: Christine Hartmann), sieht man ihn in Filmfestival-Produktionen und Kinofilmen wie beispielsweise dem Gesellschaftsdrama Berliner Reigen (Regie: Dieter Berner), dem Horrorfilm Lange Nacht (Regie: Till Kleinert), dem Science-Fiction-Streifen Art Girls (Regie: Robert Bramkamp), der Verfilmung der Uschi Obermaier-Biografie Das wilde Leben (Regie: Achim Bornhak), dem 2017 mit dem Heinz-Badewitz-Preis ausgezeichneten Film Lux – Krieger des Lichts (Regie: Daniel Wild)[3][12] und 2023 dem Berlinale-Beitragsfilm Drifter (Regie: Hannes Hirsch).

Stielke ist in Fernsehreihen, darunter Unter anderen Umständen (Regie: Judith Kennel), Vernau (Regie: Carlo Rola) oder Neben der Spur (Regie: Thomas Berger) ebenso zu sehen wie in Episodenrollen von deutschen Fernsehserien wie SOKO Potsdam, Heldt und Die Spezialisten oder internationalen Serien wie Homeland, Berlin Station und Counterpart.[3][13]

Für die Initiative Alfa-Telefon ist er in einem filmischen Spot des Bundesverbands Alphabetisierung und Grundbildung (Regie: Tini Tüllmann) zu sehen. Im Jahr 2016 war er Teil des Ensembles im Musikvideo „Mehr einzige Lieben“ der Gruppe August August (Regie: Benjamin Teske).

Stielke war mit seiner Rolle in Blind Data auf dem seriale-Festival 2017 als „Best Supporting Actor“ nominiert.[3]

2021 war er offizielles Jurymitglied des Deutschen Schauspielpreises.[14]

Im selben Jahr erschien beim Bebra-Verlag sein Buch „100 Facts about Babelsberg – Wiege des Films und moderne Medienstadt“.[15]

Der auch als Sprecher für Hörbücher tätige Schauspieler ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS).[16]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Westdeutsche Allgemeine Zeitung: „Stielke schielt nach Filmrollen“ www.waz.de vom 5. Februar 2009, abgerufen am 10. Januar 2015.
  2. Wilhelmshavener Zeitung: „Kino: Bochumer Schauspieler hängt sein Herz an die Traumfabrik“ www.wzonline.de vom 20. Mai 2021, abgerufen am 17. Februar 2023.
  3. a b c d Sebastian Stielke Agenturprofil, abgerufen am 15. April 2019.
  4. PNN: „Mit dem Ausflugsdampfer geflohen – Zwei Absolventen der Filmhochschule spielen die Hauptrollen in einer WDR-Produktion“ www.pnn.de vom 29. Juli 2006, abgerufen am 19. Dezember 2015.
  5. PNN: „Potsdam Exklusiv: Schon geliebt – das Walhalla“ www.pnn.de vom 29. Mai 2006, abgerufen am 19. März 2015.
  6. Hochschule für Film und Fernsehen: „Einfach Spielen“ (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) www.filmuniversitaet.de 2005, abgerufen am 1. Mai 2023.
  7. suedstadt-online: „Vom Traum zum Handwerker“ www.suedstadt-online.de vom 7. November 2008, abgerufen am 10. Januar 2015.
  8. musicampus: „#399 Sugar – Manche mögen’s heiß“ (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) www.musicampus.de vom 21. April 2008, abgerufen am 1. Mai 2023.
  9. musicalzentrale: „Filmadaption: Sugar – Manche mögen’s heiß“ www.musicalzentrale.de, abgerufen am 10. Januar 2015.
  10. Frankenpost: „Marathon der Begehrlichkeiten“ www.frankenpost.de vom 3. November 2010, abgerufen am 10. Januar 2015.
  11. Frankenpost: „Ein wagemutiges Unterfangen“ www.frankenpost.de vom 24. Januar 2011, abgerufen am 10. Januar 2015.
  12. Frankenpost: „Der Nachwuchsregisseur Daniel Wild hat für seinen Film »Lux – Krieger des Lichts« den Heinz-Badewitz-Preis erhalten.“ www.frankenpost.de vom 28. Oktober 2017, abgerufen am 28. Oktober 2017.
  13. PNN: „Chicago am Griebnitzsee“ www.pnn.de vom 22. Februar 2016, abgerufen am 22. November 2016.
  14. „Die ersten Jurytreffen liegen bereits hinter uns“ facebook.com/schauspielpreis, abgerufen am 7. April 2021.
  15. „100 Facts about Babelsberg – Wiege des Films und moderne Medienstadt“ bebraverlag.de, abgerufen am 7. April 2021.
  16. BFFS: Mitgliederliste (Memento vom 19. Juli 2018 im Internet Archive), Bundesverband Schauspiel, bffs.de abgerufen am 1. Mai 2023