Sendelbach (Engelthal)
Sendelbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Engelthal im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Sendelbach hat eine Fläche von 2,403 km². Sie ist in 697 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 3448,10 m² haben.[3] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Krönhof.[4]
Sendelbach Gemeinde Engelthal
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | 352 m ü. NHN |
Einwohner: | 91 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 91238 |
Vorwahl: | 09158 |
Der Engelthaler Gemeindeteil Sendelbach
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Geografie
BearbeitenBeim Dorf fließen der Hopfengraben und der Hinterlohgraben zum Sandbach zusammen, einem linken Zufluss der Pegnitz. Die Staatsstraße 2404 führt nach Gersberg (1,5 km südwestlich) bzw. nach Henfenfeld (2,1 km nordöstlich). In der Ortsmitte zweigt von dieser Straße eine Gemeindeverbindungsstraße ab, die an Krönhof vorbei zur Kreisstraße LAU 5 führt (1,5 km östlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDie erstmalige schriftliche Erwähnung Sendelbachs fand am 14. Februar 903 statt. An diesem Tag wurde von König Ludwig IV. ein Dokument ausgefertigt (wohl unter der Regie seiner Vormünder, da der König zu diesem Zeitpunkt erst neun Jahre alt war), mit dem er das Dorf „Teorinhova“ an das Regensburger Kloster Sankt Emmeram übereignete. In dieser Urkunde wird unter anderem erläutert, dass Teorinhova einen Teil des Gutskomplexes Ottensoos bildet und in der Nähe des Ortes Sentilapah liegt.[6]
Der Name von Sendelbach deutet auf die Lage an einem Bach hin, der sandige Ufer hat.[7] Dieses Gewässer heißt noch heute Sandbach und entsteht am nordwestlichen Ortsrand von Sendelbach aus der Vereinigung der beiden Bachläufe des Hinterlohgraben und des Hopfengraben.
Zusammen mit Engelthal ging Sendelbach infolge des Landshuter Erbfolgekrieges in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg über und wurde zum Teil des 1565 gebildeten nürnbergischen Pflegamtes Engelthal.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Sendelbach dem Steuerdistrikt Henfenfeld zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Sendelbach, zu der Krönhof gehörte. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Hersbruck.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Juli 1972 nach Engelthal eingegliedert.[9][10]
Sehenswertes im Ort und der Natur
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenIn Sendelbach befinden sich drei Baudenkmäler, darunter ein aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammendes ehemaliges Wohnstallhaus eines Bauernhofs.
Hutanger
BearbeitenWährend der in der Hersbrucker Alb bestehenden Weidewirtschaft besaß die Gemeinde Sendelbach insgesamt sechs Hutanger. Die ortsüblichen Bezeichnungen dieser Weidefleichen waren „Krönhofer“ (bei der Einöde Krönhof), „Säuanger“ (in Richtung Engelthal), „Birge“ (in Richtung Henfenfeld), „Veller“ (zwischen Engelthal und Henfenfeld), „Eile“ (in Richtung Engelthal, zwischen Sendelbach und Peuerling), und „Schafkoppe“ (eine Fortsetzung des Angers Eile, zwischen Peuerling und Krönhof).[11] Nach der zu Beginn der 1960er Jahre erfolgten Aufgabe der Weidewirtschaft verwilderten diese Hutanger allmählich. Erst in den letzten Jahren erfolgte durch die im Rahmen eines Projektes durchgeführte Entbuschung eine teilweise Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands dieser Anger.
Literatur
Bearbeiten- Festausschuß 1100 Jahre Sendelbach (Hrsg.): 1100 Jahre Sendelbach, 903–2003. Pfeiffer Verlag und Medienservice, Hersbruck 2003.
- Johann Kaspar Bundschuh: Sendelbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 286 (Digitalisat).
- Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, Seite 327.
- Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. In: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. (Hrsg.): Abhandlungen. 1989, ISSN 0077-6149, S. 96.
- Georg Paul Hönn: Sendelbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 533 (Digitalisat).
- Lokalteil der Pegnitz-Zeitung vom 18. Oktober 2008, Seite 11.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 280–281 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 261.
Weblinks
Bearbeiten- Sendelbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. November 2022.
- Sendelbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. November 2024.
- Sendelbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. November 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 343 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Engelthal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Gemarkung Sendelbach (093571). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Festausschuß 1100 Jahre Sendelbach (Hrsg.): 1100 Jahre Sendelbach, 903–2003. Pfeiffer Verlag und Medienservice, Hersbruck 2003, S. 10.
- ↑ Ronald Heißler: Rund um den Moritzberg. In: Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V. (Hrsg.): Abhandlungen. 1989, ISSN 0077-6149, S. 96.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 48 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.
- ↑ Engelthal > Poltische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Festausschuß 1100 Jahre Sendelbach (Hrsg.): 1100 Jahre Sendelbach, 903–2003. Pfeiffer Verlag und Medienservice, Hersbruck 2003, S. 39/40.