Stadthalle (Königsberg)
Die Stadthalle hatte die größten Veranstaltungssäle in Königsberg. Der Oberbürgermeister Siegfried Körte initiierte die Stadthalle AG als Trägergesellschaft. 1911 wurde das Gebäude nach Entwürfen des Berliner Architekten Richard Seel errichtet und 1912 eingeweiht. Zu den großzügigen Geldgebern gehörte Felix Japha. Das Gebäude besaß eine Stahlkonstruktion und hatte 1600 Sitzplätze, es diente für Konzerte und Veranstaltungen aller Art. Es war ausgestattet mit einer Orgel, die Bruno Goebel 1912 erbaute mit drei Manualen und 52 Registern. Sie wurde 1933 umgebaut und 1939–41 erweitert auf vier Manuale und 74 Register durch die Firma Bruno Goebel Söhne.[1]
Die Säle waren nach den Initiatoren benannt: Siegfried Körte, Theodor Krohne und Carl Julius Gebauhr. Dazu gab es ein Restaurant und ein Café im Garten vor dem Schlossteich. Bei den Luftangriffen auf Königsberg wurde die Halle am 26. August 1944 schwer beschädigt. Das Gebäude dient heute als Kaliningrader Gebietsmuseum für Geschichte und Kunst (russisch Калининградский областной историко-художественный музей).
Literatur
Bearbeiten- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Sonderausgabe, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
- Richard Armstedt: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Stuttgart 1899. (= Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen, Band 2, Städtegeschichten.) (als Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (= Historische Bibliothek))
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage, Wien / Köln / Weimar 1996, ISBN 3-412-08896-X.
- Baldur Köster: Königsberg. Architektur aus deutscher Zeit. Husum 2000, ISBN 3-88042-923-5.
- V. Kulakov u. a.: Pamjatniky istorii i kultury. Kaliningrad. Leto-Press, Moskau 2005, ISBN 5-902425-01-8. (Geschichts- und Kunstdenkmäler. Kaliningrad; russisch)
- Jürgen Manthey: Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik. München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
- Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Unterwegs zwischen Memel und Haff. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X. (= Trescher-Reihe Reisen)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Roland Eberlein (Hg.): Hermann Mund Sammlung Orgeldispositionen Heft C. (walcker-stiftung.de [PDF; abgerufen am 24. Februar 2024] Disposition Nr. 532).
Koordinaten: 54° 43′ N, 20° 31′ O