Talant Dujshebaev
Talant Dujshebaev (russisch Талант Мушанбетович Дуйшебаев, Talant Muschanbetowitsch Duischebajew, wiss. Transliteration Talant Mušanbetovič Dujšebaev; * 2. Juni 1968 in Frunse, Kirgisische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger Handballspieler ethnisch kirgisischer Herkunft, der seit Januar 2014 als Handballtrainer beim KS Kielce tätig ist. Er wurde zweimal (1994 und 1996) zum Welthandballer des Jahres gewählt. Seine Spielposition war im zentralen Rückraum. Er wurde in die Hall of Fame of European handball aufgenommen.[2]
Talant Dujshebaev am 20. Februar 2008 in der Kölnarena
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Spielerinformationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Voller Name | Talant Muschanbetowitsch Duischebajew | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 2. Juni 1968 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Frunse, Kirgisische SSR, Sowjetunion | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Staatsbürgerschaft | russisch / spanisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Körpergröße | 1,83 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spielposition | Rückraum Mitte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wurfhand | rechts | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereinsinformationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | Industria Kielce | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereine in der Jugend | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
von – bis | Verein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1982–1986 | Frunse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1986–1987 | ZSKA Moskau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Vereinslaufbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
von – bis | Verein | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1987–1992 | ZSKA Moskau | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1992–1997 | TEKA Santander | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1997–1998 | TuS Nettelstedt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1998–2001 | TSV GWD Minden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2001–2007 | BM Ciudad Real | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nationalmannschaft | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Debüt am | unbekannt 1990 unbekannt 27. Juli 1992 1993 21. April 1995 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
gegen | unbekannt unbekannt unbekannt Deutschland in Granollers unbekannt Schweiz in St. Gallen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spiele (Tore) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sowjetunion U-21 Sowjetunion GUS Vereintes Team Russland Spanien |
> 0 (≥ 0) > 0 (≥ 0) > 0 (>0) 7 (47) 133 (726) 158 (569)[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stationen als Trainer | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
von – bis | Station | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2005–2007 | BM Ciudad Real (Spielertrainer) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2007–2011 | BM Ciudad Real | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2011–2013 | BM Atlético de Madrid | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2014– | KS Kielce | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
10/2014–2016 | Ungarn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2016–2017 | Polen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Stand: 5. Januar 2023 |
Spielerkarriere
BearbeitenVerein
BearbeitenDujshebaev begann als 14-Jähriger mit dem Handballspiel in seiner Heimatstadt Frunse. Zuvor spielte er Fußball und war als Schwimmer aktiv. Beim Militär entdeckt, spielte Dushebajew fortan für ZSKA Moskau, wo er auch in der sowjetischen Liga debütierte. 1992 wechselte er zum spanischen Klub Teka Santander, mit dem er den EHF-Pokal 1993, die EHF Champions League 1994 sowie die spanische Meisterschaft 1993 und 1994 gewann. 1997 ging er in die deutsche Bundesliga zum TuS Nettelstedt, für den er mit 194 Toren zweitbester Bundesliga-Torschütze wurde und den Euro-City-Cup gewann.[3] Nach nur einem Jahr schloss er sich GWD Minden an. 2001 kehrte er nach Spanien zurück und unterschrieb bei BM Ciudad Real, wo er erneut Meister und Pokalsieger wurde. Von 2005 bis 2007 war er dort Spielertrainer.
Nationalmannschaft
BearbeitenMit der Auswahl des Vereinten Teams gewann Dujshebaev 1992 Gold bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Anschließend spielte er sowohl für die russische Nationalmannschaft, mit der er 1993 Weltmeister wurde, als auch nach der Erteilung der spanischen Staatsbürgerschaft 1995 für die spanische Nationalmannschaft, mit der er 1996 und 1998 Vize-Europameister wurde und 2000 Bronze gewann. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann er ebenfalls die Bronzemedaille.
Trainerkarriere
BearbeitenZur Saison 2005/06 wurde Dujshebaev Spielertrainer bei BM Ciudad Real und ab der Saison 2007/08 nur noch Cheftrainer, da er nach einer Auseinandersetzung beim Super Globe im Sommer 2007 für ein Jahr als Spieler gesperrt worden war.[4] Ein Jahr zuvor war er bereits in der Liga für vier Spiele gesperrt worden.[5] Mit Ciudad Real bzw. dem Nachfolger Atlético Madrid gewann er fünfmal die Meisterschaft, fünfmal den Königspokal sowie sechsmal die Copa ASOBAL. International gewann er je dreimal die Champions League, die EHF Champions Trophy und den Super Globe. Zusätzlich erreichte er das Champions-League-Finale 2010/11 und 2011/12. Nach dem Rückzug Madrids im Sommer 2013 nahm er sich eine Auszeit.[6] Anfang 2014 löste er beim polnischen Spitzenklub Vive Targi Kielce den bisherigen Trainer Bogdan Wenta ab, der seither Manager des Vereins ist.[7] In dieser Saison gewann er mit Kielce Pokal und Meisterschaft in Polen. Im Oktober 2014 übernahm er daneben noch das Traineramt der ungarischen Nationalmannschaft als Nachfolger von Lajos Mocsai.[8] Im Februar 2016 wurde sein Vertrag mit dem ungarischen Handballverband in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.[9] Im selben Monat übernahm er das Traineramt der polnischen Nationalmannschaft.[10] Im Mai 2016 gewann Dujshebaev mit Kielce die EHF Champions League durch als Überraschung eingestufte Siege über Paris Saint-Germain und Telekom Veszprém – nach 9-Tore-Rückstand – im Endturnier.[11] Im Mai 2017 trat er von seinem Amt als Nationaltrainer zurück.[12] Im Finale der EHF Champions League 2021/22 unterlag er mit Kielce dem FC Barcelona erst nach Siebenmeterwerfen 35:37. Ein Jahr später verlor er mit Kielce das Endspiel gegen den SC Magdeburg mit 29:30 nach Verlängerung.
Sonstiges
BearbeitenErfolge
BearbeitenAls Spieler
Bearbeiten- Olympische Spiele: Gold 1992, Bronze 1996 und 2000
- Weltmeister 1993
- Europameisterschaften: Silber 1996 und 1998, Bronze 2000
- EHF Champions League 1994
- EHF-Pokal 1993
- Euro-City-Cup 1998
- EHF Champions Trophy 2005
- Spanischer Meister 1993, 1994, 2004
- Spanischer Königspokalsieger 1995, 2003
- Copa ASOBAL 1997, 2004, 2005
- Spanischer Supercup 1993, 1995, 2005
- Goodwill Games 1990
- U-21-Weltmeister 1989
Als Trainer
Bearbeiten- EHF Champions League 2006, 2008, 2009, 2016
- EHF-Champions-League-Finale: 2011, 2012, 2022, 2023
- EHF Champions Trophy 2006, 2008
- Super Globe 2007, 2010, 2012
- Spanischer Meister 2007, 2008, 2009, 2010
- Spanischer Königspokalsieger 2008, 2011, 2012, 2013
- Copa ASOBAL 2006, 2007, 2008, 2011
- Spanischer Supercup 2008, 2011
- Polnischer Meister 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023
- Polnischer Pokalsieger 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2021
Auszeichnungen
Bearbeiten- Welthandballer 1994 und 1996
- 2. Platz bei der Wahl zum „Welthandballer des 20. Jahrhunderts“[14]
- Most Valuable Player EM 1996
- All-Star-Team WM 1997 und EM 1998
- Torschützenkönig Olympische Spiele 1992
Er wurde in die Hall of Fame of European handball aufgenommen.[2] Im Jahr 2024 wurde er zudem in die Hall of Fame Asobal aufgenommen.[15]
Weblinks
Bearbeiten- Talant Dujshebaev in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Talant Dujshebaev im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Talant Dujshebaev auf www.eurohandball.com
- Pressekonferenz zum Amtsantritt Vive Targi Kielce (deutsch und polnisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Estadísticas de jugadores/as de la selección
- ↑ a b www.eurohandball.com, „LEGENDARY PLAYERS ENTER THE HALL OF FAME OF EUROPEAN HANDBALL“, 26. Juni 2023, abgerufen am 27. Juni 2023
- ↑ archiv.thw-handball.de: Perunicic auf Platz fünf der Torschützenliste der Bundesliga, abgerufen am 18. Mai 2019
- ↑ www.handball-world.com IHF sperrt nur den Spieler Duschebajew
- ↑ www.handball-world.com RFEBM sperrt Skrbic für zwei und Dujshebaev für vier Spiele
- ↑ www.handball-world.com Erste Reaktionen zum Atletico-Aus: Dujshebaev enttäuscht, Barca-Trainer geschockt
- ↑ www.handball-world.com Paukenschlag in Kielce: Dujshebaev und Wenta nun gemeinsam am Ruder vom 8. Januar 2014
- ↑ handball-world.com: Überraschung: Dujshebaev neuer Nationaltrainer in Ungarn vom 8. Oktober 2014, abgerufen am 8. Oktober 2014
- ↑ handball-world.com: Ungarn löst Vertrag mit Dujshebaev auf vom 2. Februar 2016, abgerufen am 2. Februar 2016
- ↑ handball-world.com: Dujshebaev neuer Nationaltrainer Polens vom 27. Februar 2016, abgerufen am 27. Februar 2016
- ↑ Kielce gewinnt erstmals die Champions League Der Tagesspiegel, 29. Mai 2016, abgerufen am 31. Mai 2016.
- ↑ handball-world.com: Polnischer Verband akzeptiert Rücktritt von Nationaltrainer Dujshebaev vom 13. Mai 2017, abgerufen am 13. Mai 2017
- ↑ Talant Dujshebaev coloca a su hijo Daniel en la masia del Barcelona (spanisch)
- ↑ archiv.thw-handball.de: Wislander „Welt-Handballer des Jahrhunderts“, abgerufen am 18. Mai 2019
- ↑ asobal.es, „¿Qué sabes de los primeros miembros del Hall of Fame ASOBAL?“, 7. Mai 2024, abgerufen am 7. Mai 2024
Personendaten | |
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NAME | Dujshebaev, Talant |
ALTERNATIVNAMEN | Duischebajew, Talant Muschanbetowitsch; Dujischebajew, Talant Muschanbetowitsch; Дуйшебаев, Талант Мушанбетович (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer bzw. kirgisischer Handballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 2. Juni 1968 |
GEBURTSORT | Frunse, Sowjetunion |