Ubierstraße 88 (Bonn)

Wohnhaus im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg, das 1934 errichtet wurde

Das Gebäude Ubierstraße 88 ist ein Wohnhaus im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg, das 1934 errichtet wurde.[1] Es liegt am Rande des Ortsteils Godesberg-Villenviertel.

Vorderseite des Wohnhaus Ubierstraße 88 (2019)
Hinterseite des Wohnhaus Ubierstraße 88 (2019)
Wohnhaus Ubierstraße 88 (2015)

Geschichte

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Das Haus als Sitz der Außenstelle der Botschaft von Katar (2006)

Am 25. September 1969 eröffnete Sierra Leone (ab 1971 Republik Sierra Leone) erstmals eine Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland am Regierungssitz Bonn.[2] Die Kanzlei der Botschaft hatte von Beginn an bis 1977 ihren Sitz in dem Gebäude Ubierstraße 88.[3][4] Anschließend war es gemeinsames Dienstgebäude der Studiengesellschaft für Zeitprobleme (1961–1990) und der Deutschen Gesellschaft für Sozialbeziehungen (DGfSB; 1963–1991), zweier Tarnorganisationen der Psychologischen Kampfführung/Psychologischen Verteidigung (PSK/PSV) der Bundeswehr.[5] Von hier aus wurden nach Angaben des Journalisten Udo Ulfkotte auch Studenten für den Bundesnachrichtendienst angeworben, wofür der erste Stock des Gebäudes genutzt worden sein soll.[6][7][8] Nach Auflösung beider Organisationen bezog Anfang der 1990er-Jahre das Konsulat bzw. die Konsularabteilung der Botschaft des Staates Katar das Haus.[9] Nach dem Umzug der Hauptstelle der Botschaft in Folge der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin (1999) im Jahre 2005 war dort die in Bonn belassene Außenstelle der Botschaft mit einer medizinischen Abteilung beheimatet.[10][11][12] 2009 kündigte der Staat den Mietvertrag für die Immobilie, anschließend wurde sie zum Einfamilienhaus umgebaut.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b Konsulat wird Wohnhaus, Kölnische Rundschau/Bonner Rundschau, 11. Juli 2009
  2. Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963: auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer, Saur, München 2001, ISBN 978-3-598-11431-1, S. 392.
  3. Liste der diplomatischen Missionen und Handelsvertretungen ausländischer Staaten in der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 25. September 1968). In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 24, S. 1209, Anlage 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,4 MB]).
  4. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste der diplomatischen Missionen und anderen Vertretungen in Bonn (Stand: Oktober 1977, Februar 1978)
  5. Adressbuch für den deutschsprachigen Buchhandel, Buchhändler-Vereinigung, 1989, S. 414.
  6. Udo Ulfkotte: Verschlußsache BND. Koehler und Amelang, 3. Auflage, München/Berlin 1997, ISBN 3-7338-0214-4
  7. Erich Schmidt-Eenboom: Undercover: der BND und die deutschen Journalisten, Kiepenheuer und Witsch, Köln 1998, S. 92.
  8. Dirk Drews: Die psychologische Kampfführung, psychologische Verteidigung der Bundeswehr: eine erziehungswissenschaftliche und publizistikwissenschaftliche Untersuchung (Memento vom 22. Januar 2017 im Internet Archive), Dissertation Universität Mainz, 2006, S. 303.
  9. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Liste der diplomatischen Missionen in der Bundesrepublik Deutschland, Stand: März 1992
  10. Liste der diplomatischen Vertretungen und anderer Vertretungen in der Bundesrepublik Deutschland (Memento vom 15. Juni 2006 im Internet Archive) (PDF) (Stand: Mai 2006), Auswärtiges Amt
  11. Liste der diplomatischen Vertretungen und anderer Vertretungen in der Bundesrepublik Deutschland (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive) (PDF) (Stand: 7. Juli 2008), Auswärtiges Amt
  12. Medizinische Abteilung in Bonn (Memento vom 12. Februar 2009 im Internet Archive), Botschaft des Staates Katar

Koordinaten: 50° 41′ 26″ N, 7° 9′ 57,3″ O