Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1957/58 war die 41. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten 1.163 Vereine; auch Mannschaften aus dem französischen Algerien waren erneut zugelassen.

Nach Abschluss der von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen im Zweiunddreißigstelfinale auch die Erstligisten in den Wettbewerb ein. Titelverteidiger war der FC Toulouse, der in diesem Jahr allerdings bereits in der Runde der letzten 64 Teams von einem Amateurklub aus dem Rennen geworfen wurde. Gewinner des Wettbewerbs wurde Stade Reims. Für Reims war es nach 1950 der zweite Gewinn dieser Trophäe und, nachdem die Mannschaft erneut auch die Meisterschaft der Division 1 gewonnen hatte, der erste Doublé der Vereinsgeschichte. Endspielgegner Olympique Nîmes blieb in Pokal wie Liga lediglich die Rolle des Zweiten hinter den Rot-Weißen aus der Champagne. Erfolgreichster Amateurverein war der drittklassige FC Mulhouse, der es bis unter die besten 16 Teams brachte. Aber auch Zweitligist FC Sète, der nacheinander drei Erstdivisionäre ausschaltete, machte nachhaltig auf sich aufmerksam, wie es in diesem Jahr überhaupt besonders vielen Mannschaften gelang, sich gegen klassenhöhere Gegner durchzusetzen.[1]

Überschattet wurde der französische Fußball in dieser Saison vom sich zuspitzenden algerischen Unabhängigkeitskampf, der zwischen Viertel- und Halbfinale dazu führte, dass Mannschaften plötzlich ohne einige Stammspieler auskommen mussten, weil diese sich Mitte April nach Nordafrika absetzten, um für die Fußballauswahl des FLN Algeriens anzutreten. Besonders stark davon betroffen war die AS Monaco, der mit Bekhloufi, Ben Tifour, Torhüter Boubekeur, Chabri und Zitouni gleich fünf Fußballer verloren gingen; 14 Tage später unterlagen die Monegassen prompt im Halbfinale.
Auch die Krise der 4. Republik beschäftigte Menschen und Medien in Frankreich sehr viel stärker als der Sport – und das, obwohl die Nationalelf sich für die im Sommer 1958 stattfindende WM-Endrunde in Schweden qualifiziert hatte.

Für das Zweiunddreißigstelfinale legte die Pokalkommission der FFF die Spielansetzungen fest, um ein frühes Aufeinandertreffen zweier Erstligisten zu vermeiden. Ab dem Sechzehntelfinale wurden die Paarungen frei ausgelost und fanden grundsätzlich auf neutralem Platz statt – darunter vier Spiele in Algier und Oran –, die Einnahmen wurden geteilt.[2] Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand. Aufgrund dieser Bestimmung mussten die Spieler des Stade Rennes UC in zwei Runden fünf Partien bestreiten und standen dabei statt der üblichen drei insgesamt neun Stunden auf dem Rasen.

Zweiunddreißigstelfinale

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Spiele am 13., Wiederholungsspiele am 16. und 17. Januar 1958. Die jeweilige Spielklassenzugehörigkeit wird mit D1 bzw. D2 für die beiden Profiligen, CFA für die landesweite sowie DH und PH („Division d’Honneur“ rsp. „Promotion d’Honneur“) für die obersten regionalen Amateurligen angegeben.

Sechzehntelfinale

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Spiele am 2., Wiederholungsspiele zwischen 6. und 20. Februar 1958

Achtelfinale

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Spiele am 2., Wiederholungsspiel am 6. März 1958

Viertelfinale

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Spiele am 6. April 1958

Halbfinale

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Spiele am 27. April 1958

Spiel am 18. Mai 1958 im Stade Olympique Yves-du-Manoir in Colombes vor 56.523 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen

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Auswechslungen waren damals nicht möglich.

Stade Reims: Dominique ColonnaSimon Zimny, Robert Jonquet  , Raoul GiraudoArmand Penverne, Robert SiatkaRobert Lamartine, René Bliard, Just Fontaine, Roger Piantoni, Jean Vincent
Trainer: Albert Batteux

Olympique Nîmes: Alexandre RoszakMustapha Bettache, Maurice Lafont  , Robert VenturiAndré Schwager, Pierre BarlaguetEmilio Salaber, Hassan Akesbi, Henri Skiba, Abdelkader Mazzouz, Bernard Rahis
Trainer: Kader Firoud

Schiedsrichter: Augustin Le Menn (Quimper)

1:0 Bliard (42.)
1:1 Mazzouz (49.)
2:1 Fontaine (56.)
3:1 Bliard (89.)

Besondere Vorkommnisse

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Olympiques Außenläufer Schwager verletzte sich bereits nach 13 Minuten so schwer, dass er das Spielfeld verlassen musste.[3] Auswechslungen waren seinerzeit noch nicht erlaubt, so dass Nîmes die Partie zu zehnt zu Ende spielte und Reims dabei lange Paroli zu bieten vermochte. Acht Minuten vor dem Abpfiff prallten Colonna und Akesbi zusammen; der Reimser Torwart konnte aber als Feldspieler weitermachen, während an seiner Stelle Linksaußen Vincent das Tor hütete – ohne noch einen Gegentreffer zuzulassen.[4]

Übrigens verließ auch der Schütze des Ehrentreffers von Nîmes, Abdelkader Mazzouz, später das französische „Mutterland“, um für die algerische „Unabhängigkeitself“ zu spielen.

Siehe auch

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Literatur

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  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-958-3
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915535-62-4
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Anmerkungen

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  1. Beaudet, S. 79
  2. L’Équipe/Ejnès, S. 332/333
  3. L’Équipe/Ejnès, S. 374; Beaudet, S. 80
  4. nach dem bebilderten Bericht „Dominique Colonna à Delaune“ (Memento des Originals vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/anciensdusdr.free.fr vom 29. Oktober 2014 auf der Seite der Ehemaligen-Vereinigung von Stade de Reims