Golubewo (russisch Голубево, deutsch Seepothen, Kreis Königsberg/Samland) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Golubewo
Seepothen

Голубево
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet 1494
Frühere Namen Seppothenn (vor 1785),
Seepothen (bis 1950)
Bevölkerung 3739 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238350
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 025
Geographische Lage
Koordinaten 54° 37′ N, 20° 25′ OKoordinaten: 54° 36′ 54″ N, 20° 24′ 53″ O
Golubewo (Europäisches Russland)
Golubewo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Golubewo (Oblast Kaliningrad)
Golubewo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Golubewo liegt 13 Kilometer südwestlich der Rajonshauptstadt Kaliningrad (Königsberg) an der Regionalstraße 27A-022 von Pribreschny (Heide-Waldburg) zur Bahnstation von Golubewo an der Bahnstrecke Kaliningrad–Mamonowo, einem Abschnitt der ehemaligen Preußischen Ostbahn. Dorthin führt auch die Kommunalstraße 27K-090 von Kaliningrad über Laskino (Godrienen) und dann weiter über Jablonewka (Lichtenhagen) zur Autobahn Berlinka.

Geschichte

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Das einst Seppothenn (vor 1785) bzw. Seepothen[2] (bis 1946) genannte Vorwerk und Gutsdorf entstand im Jahre 1494. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Waldburg[3] (russisch: Pribreschny) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde Seepothen nach Waldburg eingemeindet, kam dann zusammen mit dem Vorwerk Catharinlauk (nicht mehr existent) zur Gemeinde Jäskeim (ebenfalls nicht mehr existent) und war mit ihr bis 1945 verbunden.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Seepothen 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Golubewo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Zwetkowski selski Sowet im Rajon Kaliningrad zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Nowomoskowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk. Von 2008 bis 2013 gehörte Golubewo zur Landgemeinde Nowomoskowskoje selskoje posselenije, danach bis 2021 zum Stadtkreis Gurjewsk und seither zum Munizipalkreis Gurjewsk.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1984[5] ~ 30
2002[6] 244
2010[7] 351
2021[8] 3.739

Persönlichkeiten

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  • Lothar zu Dohna (* 1924 in Seepothen; † 2021 in Gronau (Leine)), deutscher Historiker und Hochschullehrer

Aufgrund seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Seepothen bis 1945 in das Kirchspiel Lichtenhagen (heute russisch: Jablonewka) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land I in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Golubewo im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[9] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Seepothen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Waldburg
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad“ vom 5. Juli 1950)
  5. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-053
  6. Allrussische Volkszählung von 2002
  7. Allrussische Volkszählung von 2010
  8. Allrussische Volkszählung von 2021
  9. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)