Krasnopolje (Kaliningrad, Prawdinsk)
Krasnopolje (russisch Краснополье, deutsch Hohenstein, Kreis Bartenstein) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)). Krasnopolje gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))).
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenKrasnopolje liegt drei Kilometer nördlich der russisch-polnischen Staatsgrenze an einer Nebenstraße, die Sewskoje (Böttchersdorf) an der russischen Fernstraße A 196 (ehemalige deutsche Reichsstraße 131) mit Bytschkowo (Kaydann) unweit der Alle (russisch: Lawa) verbindet. Bis 1945 war das zwei Kilometer entfernte Böttchersdorf (Sewskoje) Bahnstation an der Strecke von Königsberg (russisch: Kaliningrad) nach Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo), die heute nicht mehr in Betrieb ist.
Geschichte
BearbeitenDas ehedem Hohenstein genannte Gutsdorf war 1874 einer von vier Gutsbezirken, die zusammen mit zwei Landgemeinden den neu errichteten Amtsbezirk Böttchersdorf[2] (russisch: Sewskoje) bildeten. Er gehörte bis 1927 zum Kreis Friedland, danach zum Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 zählte Hohenstein 130 Einwohner[3]. Diese Zahl sank bis 1933 und betrug auch 1939 noch 105.[4]
Da im nördlichen Ostpreußen gelegen kam Hohenstein 1945 zur Sowjetunion und wurde 1947 in „Krasnopolje“ umbenannt.[5] Bis 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Sewski sowjet (Dorfsowjet Sewskoje (Böttchersdorf)) eingegliedert und kam dann – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
BearbeitenKrasnopolje gehört zur russisch-orthodoxen Diözese Kaliningrad und Baltijsk (Königsberg und Pillau).
Mit seiner damals überwiegend evangelischen Bevölkerung war Hohenstein bis 1945 in das Kirchspiel Böttchersdorf (heute russisch: Sewskoje) eingepfarrt[7]. Es gehörte zum Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute liegt Krasnopolje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu gegründeten Gemeinde in Prawdinsk (Friedland (Ostpr.)), die eine Filialgemeinde zur Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie ist der ebenfalls neu gebildeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet[8].
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Böttchersdorf
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Bartenstein (poln. Bartoszyce). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947).
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009.
- ↑ Ortsverzeichnis Kreis Bartenstein ( des vom 27. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.