Bickendorf
Bickendorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Bitburger Land an und liegt in der Südeifel am Mittellauf der Nims.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 2′ N, 6° 30′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 299 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,49 km2 | |
Einwohner: | 571 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06569 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 014 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | bitburgerland.de | |
Bürgermeister: | Dietmar Tures | |
Lage der Ortsgemeinde Bickendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenDie Ortsgemeinde Bickendorf liegt im Nimstal circa acht Kilometer nördlich der Kreisstadt Bitburg. Die Gemarkung umfasst 549 ha. Der nächstgrößere Ort ist Rittersdorf, die nächste Stadt ist Bitburg.
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname geht auf die Zeit der fränkischen Landnahme ab dem 8. Jahrhundert zurück. Erstmalige Erwähnung fand „Bickendorf“ im Jahre 832 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Echternach. Seit dem 13. Jahrhundert, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, stand der Ort in luxemburgischer Herrschaft.
Alte Poststation
BearbeitenSpätestens seit dem 16. Oktober 1596 bestand in Bickendorf eine Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel über Arzfeld, Binsfeld und Lieser nach Rheinhausen, Augsburg, Innsbruck und Italien, belegt durch die vom Posthalter Joutz unterschriebene Postordnung.[3][4] Diese Poststation wurde jedoch bereits 1680/81 infolge der massiven Kursverlagerungen unter Einbeziehung der Städte Luxemburg und Trier aufgehoben.[5]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Bickendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Bickendorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]
Bürgermeister
BearbeitenDietmar Tures (parteilos) wurde am 24. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Bickendorf.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit 66,55 Prozent der Stimmen gewählt worden.[9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er ohne Gegenkandidat mit 78,9 % der Stimmen für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Der Vorgänger von Tures, Arnold Berg, hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[11]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Unter blauem, von vierfachem Zinnenschnitt geteilten Schildhaupt in Gold ein rotbewehrter und -gezungter, roter, abgerissener Löwenkopf“[12] | |
Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt im Wappen symbolisiert das von der Familie Du Sartz de Vigneul im 18. Jahrhundert erbaute Herrenhaus, die sog. Burg, ebenso beziehen sich die Farben Gold und Blau auf das Wappen der Familie während der rote Löwenkopf auf die Enscheringer Herren hinweist.[12] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Gutshaus mit sehenswertem Garten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
- Pfarrkirche St. Martin mit barockem Altar
- Nimsbrücke von 1920 aus rotem Sandstein
- Heimatmuseum Von Freher
- Wegekreuze, darunter zwei von 1623 und 1626, ergänzen die denkmalwerte Bausubstanz
- Der Ortskern Burgstraße ist als Denkmalzone ausgewiesen.
- Kriegerdenkmal auf dem Friedhofsgelände
Grünflächen und Naherholung
Bearbeiten- Wanderrouten in und um Bickendorf[13]
- Durch Bickendorf verläuft auch der Nimstal-Radweg
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest.
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[14][15]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer Ort verfügt über eine Kindertagesstätte, eine Grundschule mit einer Gemeinde- und Turnhalle und einem Bolzplatz, eine kath. Pfarrkirche (St. Martin), zwei Spielplätze, einen Dorfplatz, eine Grillhütte und eine Kapelle.
Bickendorf hat mehrmals am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erfolgreich teilgenommen.
Eine Bushaltestelle wird mehrmals täglich von Bussen der RMV angefahren. Der nächste Bahnhof ist Bitburg-Erdorf an der Eifelstrecke Köln–Trier.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Christoph von Veyder (1620/1640–1697), Herr zu Bickendorf, erwirbt 1680 die Burg Rittersdorf[16]
- Alexander du Sartz de Vigneulles (1682–1758) heiratet 1707 Anna Maria von Veyder, Tochter von Christoph von Veyder, und wird Herr zu Bickendorf.[17]
- Karl Ernst Schrod (1841–1914), Weihbischof von Trier, geboren in Bickendorf
- Johannes Fuchs (1874–1956), Verwaltungsjurist und Politiker (Zentrum), Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz, Reichsminister
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 37–38 (315 S., Mit 12 Tafeln und 227 Abb. im Text. Nachdruck der Ausgabe Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Bickendorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Ortsgemeinde Bickendorf gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Kurzporträt von Bickendorf ( vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland. SWR Fernsehen
- Literatur über Bickendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Kulturpfad Bickendorf
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 101 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Hermann-Josef Becker: Der Postkurs Brüssel – Innsbruck im Eifel-, Mosel und Hunsrück-Raum. In: Postgeschichtliche Blätter der Oberpostdirektion Saarbrücken. Mitteilungen der Bezirksgruppe Saarbrücken der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e. V. Saarbrücken 1962/1, ISSN 0343-0561, S. 14.
- ↑ Ernst-Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte. In: Archiv für deutsche Postgeschichte. 1/1990, S. 28.
- ↑ Leon Bodé: Die Verlegung des italienisch-niederländischen Postkurses im Hunsrück, Eifel- und Ardennenraum. In: Archiv für deutsche Postgeschichte (AfdPg). 1/1994, S. 8–19.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Bickendorf. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. Dezember 2020.
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Bickendorf am 09.06.2024. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. Juni 2024, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Bickendorfer Gemeinderat konstituiert sich. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 9. Juni 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen.
- ↑ Bickendorf, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 15. Juli 2024.
- ↑ Abschied vom Ortsbürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ a b Wappen. In: bitburgerland.de. Abgerufen am 25. August 2016.
- ↑ Wanderroute Bickendorf. In: ich-geh-wandern.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
- ↑ Hüttenbrennen, Burgbrennen, Radschieben: Wenn die Eifel Feuer und Flamme ist. In: volksfreund.de. 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Funken, Rosen und verspäteter Karneval. Die fünf Fastensonntage und ihre Bedeutung. In: katholisch.de. 6. Januar 2015, abgerufen am 10. August 2017 (zum 1. Fastensonntag als Hüttensonntag in der Eifel).
- ↑ Schloss Malberg. In: Welt der Wappen Peter. Bernhard, abgerufen am 3. Juli 2019 (private Website).
- ↑ Guido Müller: Von Lothringen über die Saar bis in die Eifel. Geschichte der Familie Dussart/Dussartz de Vigneulles. In: Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. (Hrsg.): Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft. Nr. 2, 1993, ISSN 1437-0905, S. 43–50.