Biersdorf am See

Gemeinde in Deutschland

Biersdorf am See ist eine Ortsgemeinde und staatlich anerkannter Erholungsort am Stausee Bitburg in der Eifel und liegt im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Biersdorf am See
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Biersdorf am See hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 1′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 50° 1′ N, 6° 27′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 3,22 km2
Einwohner: 570 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 177 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06569
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 015
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: www.biersdorfamsee.de
Ortsbürgermeister: Arnold Kootz (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Biersdorf am See im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Biersdorf am See
St. Martinskirche in Biersdorf (2016)

Geographische Lage

Bearbeiten

Der Ort liegt im Naturpark Südeifel, nordwestlich der Kreisstadt Bitburg am Stausee Bitburg, der sich im Westen der Gemeinde befindet. Das 3,22 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich auf einer Höhe von 280 bis 340 m ü. NHN. Es wird zu 61,3 % landwirtschaftlich genutzt, mit 12,7 % ist ein vergleichsweise geringer Teil von Wald bestanden.[2] Zu Biersdorf am See gehören auch die Wohnplätze Auf dem Erzberg und Hof Merkes. [3]

Geschichte

Bearbeiten

Wie weite Teile des Bitburger Landes war auch Biersdorf am See schon in vorchristlicher Zeit besiedelt, worauf Hügelgräber und Keramikfunde hinweisen. Nachgewiesen wurden mehrere verschliffene Grabhügel auf einem Höhenrücken südöstlich des Steifelstein.[4] Die erste urkundliche Erwähnung als „Bersdorf“ stammt aus dem Jahr 1301. Bereits ab 1330 lässt sich eine Pfarrkirche nachweisen. Um 1500 wurden sechs Haushalte gezählt. Als eigene Unterherrschaft mit Wiersdorf lag es in der luxemburgischen Propstei Bitburg, die 1672 an die Freiherrn von der Horst verkauft wurde. 1800 wurde Biersdorf Sitz einer französischen Mairie, die 1816 von einer preußischen Bürgermeisterei abgelöst wurde. Zu diesem Zeitpunkt umfasste der Ort 18 Wohnhäuser und 142 Einwohner. Die Biersdorfer Bürgermeisterei ging 1856 in der Bürgermeisterei Bickendorf über.

Seit 1970 gehörte die Gemeinde der Verbandsgemeinde Bitburg-Land an, die am 1. Juli 2014 in der Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging. Den Namenszusatz „am See“ trägt die Gemeinde seit dem 6. März 1995.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Biersdorf am See, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 140
1835 273
1871 313
1905 346
1939 463
1950 461
1961 443
Jahr Einwohner
1970 462
1987 480
1997 574
2005 575
2011 538
2017 562
2023 570[1]

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat in Biersdorf am See besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister

Bearbeiten

Arnold Kootz (parteilos) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Biersdorf.[7] Bei den Direktwahlen am 25. Mai 2014 mit 87,2 % und am 26. Mai 2019 mit 86,4 % wurde er jeweils für fünf weitere Jahre bestätigt.[8][9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 konnte er sein Amt mit 71,7 % der Stimmen ohne Gegenkandidat erneut verteidigen.[10]

 
Wappen von Biersdorf am See
Blasonierung: „Aufteilung ¼ silber, ¾ blau. Im silbernen Schildkopf ein blaues Schwert, im unteren, blauen Teil 7 goldene Rauten, zu zwei Balken mit vier bzw. drei Rauten aufgereiht.“[11]
Wappenbegründung: Das Schwert im Schildhaupt deutet auf den Kirchenpatron, den heiligen Martin hin, die sieben goldenen Rauten im blauen Feld stammen aus dem Wappen des Ritters Johann von Biersdorf.[12]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Biersdorf am Stausee Bitburg
 
„Rotlay“ am Uferweg

Bauwerke

Bearbeiten
  • Pfarrkirche St. Martin, erbaut 1907/08
  • Altes Pfarrhaus aus dem 17. Jahrhundert

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Biersdorf am See

Grünflächen und Naherholung

Bearbeiten
  • Rotsandsteinfelswand „Rotlay“ (Naturdenkmal)
  • Dorfbrunnen „Buar“, historische Viehtränke im Ort
  • Naturdenkmal „Ulmen“
  • Der Stausee Bitburg ist touristischer Anziehungspunkt der Ortsgemeinde. Hier bieten sich Rudern, Paddeln, Tretbootfahren, Inline-Skaten, Mountain-Biken, Badminton, Fahrradfahren und Forellen-Angeln an.
  • Wandertouren in und um Biersdorf. Hier beginnt auch das Wanderwegenetz des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks.[13][14]

Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Biersdorf am See

Regelmäßige Veranstaltungen

Bearbeiten
  • Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird am ersten Wochenende im Juli gefeiert.
  • Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag[15]
  • Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[16][17]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Biersdorf am See ist heute eine landwirtschaftlich und touristisch geprägte Gemeinde. Mehrere Hotels, Pensionen und Gasthäuser sind vor allem aufgrund der Lage am Stausee Bitburg vorhanden. Des Weiteren wird ein Großteil des Gemeindegebietes von fünf Haupt- und vier Nebenerwerbslandwirten genutzt.

Die nächste Autobahn-Anschlussstelle ist Bitburg an der A 60 und liegt in etwa 4 km Entfernung.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Biersdorf am See – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 101 (PDF; 3,3 MB).
  4. Grabhügel Biersdorf am See. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 27. Januar 2021.
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  6. Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Biersdorf am 09.06.2024. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 9. Juni 2024, abgerufen am 27. August 2024.
  7. Die meisten Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gehen bei der Wahl im Juni wieder ins Rennen. Arnold Kootz hat den Posten seit 2004 inne. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 24. April 2009, abgerufen am 10. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  8. Kommunalwahl 2014, Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister. (Internet Archive)
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Einzelergebnisse. Abgerufen am 13. August 2019.
  10. Biersdorf am See, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
  11. Das Wappen der Ortsgemeinde Biersdorf am See
  12. Eintrag zu Wappen der Gemeinde Biersdorf am See in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 30. Juli 2016.
  13. Wandern in Biersdorf am See. Abgerufen am 3. Februar 2018.
  14. Naturwanderpark Biersdorf am See. Abgerufen am 3. Februar 2018.
  15. Brauchtum in Biersdorf am See. Abgerufen am 3. Februar 2018.
  16. Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  17. Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.