Birgel
Birgel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 19′ N, 6° 37′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Gerolstein | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,52 km2 | |
Einwohner: | 456 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54587 | |
Vorwahl: | 06597 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 007 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kyllweg 1 54568 Gerolstein | |
Website: | birgel-eifel.de | |
Ortsbürgermeister: | Peter Hutsch | |
Lage der Ortsgemeinde Birgel im Landkreis Vulkaneifel | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDer Ort liegt im Naturpark Vulkaneifel an der oberen Kyll. Birgel liegt auf halber Strecke zwischen Trier und Köln. Es wird erschlossen über die B 421 und die Bahnstrecke Köln – Trier (Bahnhof Lissendorf).
Zu Birgel gehören auch die Wohnplätze Bielenhof, Haus Müllers, Haus Papillon, Tannenhof und Hubertushof.[2]
Geologie
BearbeitenDer Ort gehört naturräumlich zur Kalkeifel und liegt am Südrand der Dollendorfer Kalkmulde. Die Höhenlage erstreckt sich von etwa 400 m ü. NHN an der Kyll bei Crumpsmühle bis auf etwa 526 m ü. NHN am Hirzberg.
Geologisch prägen drei Formationen die Gemeinde. Die Ausläufer der mitteldevonischen Kalkmulde im Norden, der Buntsandstein in der Mitte und im Osten, und die Sedimente der Kyll im Westen.
Hierdurch bedingt sind größere Grundwasservorkommen vorhanden, die nicht nur Birgel, sondern auch weitere Orte in der Verbandsgemeinde Obere Kyll mit Trinkwasser versorgen.
Geologische und naturkundliche Besonderheiten
Bearbeiten- Buntsandsteinfelsen, Naturdenkmal in der Birgeler Hardt
- Kalkofen (ehemaliger Kalksteinbruch am Hirschberg)
- Butterlei, Naturdenkmal (Dolomitfelsen auf dem Hirschberg)
- Kylltalaue
- Wiesbach mit Wiesbachmoor und Arnikawiese
- Burgberg mit keltischer Höhensiedlung und ehemaligen Sandgruben
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Nennung von Birgel ist im Kommentar zum Prümer Urbar aus dem Jahre 1222 zu finden. Im Jahre 1457 erwarb Gerhard von Loen, Graf von Blankenheim die Hälfte eines Hofes in Birgel. Auch die Herren von Mirbach hatten im Ort Besitzrechte, da sie sich in einer Urkunde aus dem 16. Jahrhundert als „Herren von Birgel“ bezeichneten. Im 16. Jahrhundert geriet Birgel in den Machtbereich der Grafen von Gerolstein. Der Kurfürst von Trier besaß im Ort einen Lehenshof.[3] Der kurtrierische Amtmann zu Daun erhielt im 16. Jahrhundert Renten aus Birgel. Dominierend im Ort blieben jedoch die Grafen von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein. Anlässlich eines Vergleichs im Jahre 1547 wurde festgelegt, dass Birgel zur Herrschaft Gerolstein gehörte.[4]
In der sogenannten Franzosenzeit gehörte Birgel von 1798 bis 1814 zum Kanton Lissendorf im Saardepartement. Unter der anschließenden preußischen Verwaltung war Birgel der Bürgermeisterei Lissendorf im Kreis Daun (Regierungsbezirk Trier) zugeordnet.
Mit der rheinland-pfälzischen Kommunalreform wurden im Jahre 1970 die vormals eigenständigen Ämter Stadtkyll und Lissendorf-Birgel aufgelöst und die Gemeinde Birgel wurde der neu gebildeten Verbandsgemeinde Obere Kyll mit Sitz in Jünkerath angegliedert.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Birgel, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Birgel besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
BearbeitenPeter Hutsch wurde am 4. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Birgel.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 89,4 % gewählt worden.[8]
Hutschs Vorgänger Elmar Malburg hatte das Amt zehn Jahre inne.[9]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Grün über silbernem Dreiberg ein silberner Hirschkopf im Visier mit silbernem Hochkreuz zwischen den Geweihstangen.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Ortsname geht auf eine althochdeutsche Bezeichnung für einen kleinen Berg zurück. Der Dreiberg im Wappen der Ortsgemeinde steht damit als redendes Wappen für Birgel. Der silberne Hirschkopf mit Kreuz ist das Attribut des Heiligen Hubertus, dem die Kapelle in Birgel geweiht ist. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kapelle St. Hubertus – ein Saalbau aus dem frühen 16. Jahrhundert.
- Butterley – ein Dolomitfelsen auf dem Hirschberg, der seit 1938 ein Naturdenkmal ist.
- Birgeler Hardt – die Buntsandsteinfelsen sind seit 1948 Naturdenkmal.
- Hubertuseiche von 1750 – sie ist 23 m hoch und hat ein Brusthöhenumfang von 2,5 m.
- Historische Wassermühle aus dem 13. Jahrhundert mit Mühlenmuseum.
- Pilgerstein von 1997 zwischen Wiesbaum und Birgel.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Birgel
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Birgel
Öffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Bürgerhaus
- Feuerwehrhaus
- Kapelle, dem Hubertus geweiht
- Friedhof mit Einsegnungshalle
- Sportplatz mit Grillhütte und Mehrzweckhalle
- naturnaher Spielplatz mit Bolzplatz (Einweihung 2006)
Sonstiges
BearbeitenIm Jahr 2006 erreichte die Ortsgemeinde Birgel den 1. Platz im Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft in der Hauptklasse des Landkreises Vulkaneifel (damals noch Kreis Daun).
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Daun (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/III). Trier 1983, ISBN 3-88915-005-5, S. 150–152 (271 S., Mit 12 Taf. 2 Übersichtskarten u. 171 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1928).
- Gerten, Wisniewski, Höster: Die Kyll-Geschichte und Geschichten um einen Eifeler Wasserlauf. Hrsg.: Bernd Spindler, Verbandsgemeinde Kyllburg, Oktober 2006.
- Hubert Pitzen: Der Kurtrierische Hof in Birgel im 17. und 18. Jahrhundert. In: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Daun. 1996, S. 91–93.
Weblinks
Bearbeiten- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Birgel
- Ortsgemeinde Birgel auf den Internetseiten der Verbandsgemeinde Gerolstein
- Zur Ortsgemeinde Birgel gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Willi Steffens: Das alte Mühlenrecht in der Eifel. In: Heimatjahrbuch 1976. Weiss-Verlag, Daun 1976, S. 61. (online auf: jahrbuch-daun.de/)
- Literatur über Birgel in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 108 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Vgl. Hubert Pitzen: Der Kurtrierische Hof in Birgel im 17. und 18. Jahrhundert. In: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Daun. 1996, S. 91–93.
- ↑ Gerten, Höser, Wisniewski: Die Kyll. 2006.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Elmar Malburg (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Birgel am 9. Juni 2024. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Elmar Malburg: Bekanntmachung: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Birgel 2024. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Birgel, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Birgel. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Elmar Malburg: Vielen Dank. Abschiedsworte von Elmar Malburg. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Wappen von Birgel. Abgerufen am 20. März 2017.