Birresborn
Birresborn ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an. Birresborn ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 11′ N, 6° 38′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Gerolstein | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,87 km2 | |
Einwohner: | 1069 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 51 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54574 | |
Vorwahlen: | 06594, 06599 (Rom) | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 204 | |
LOCODE: | DE 5BO | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kyllweg 1 54568 Gerolstein | |
Website: | www.birresborn.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Christiane Stahl | |
Lage der Gemeinde Birresborn im Landkreis Vulkaneifel | ||
Geographie
BearbeitenBirresborn liegt etwa sechs Kilometer südlich von Gerolstein auf 350 m ü. NHN im Kylltal.
Zu Birresborn gehören auch die Wohnplätze Jagdhaus Waldfried, Mineralbrunnen und Vulkanhof, sowie der Ortsteil Rom.[3]
Nachbargemeinden sind (von Norden im Uhrzeigersinn): Gerolstein sieben Kilometer, Michelbach (Ortsteil von Gerolstein) vier Kilometer, Salm acht Kilometer, Mürlenbach vier Kilometer, Kopp vier Kilometer und Büdesheim neun Kilometer.
Berge
Bearbeiten- Rödelkaul (592,3 m ü. NHN)[4]
- Daxberg (548,5 m ü. NHN)[4]
- Goldberg (528,9 m ü. NHN)[5]
- Vulkan Kalem (512,8 m ü. NHN)[5]
Gewässer
Bearbeiten- Kyll
- Fischbach
- Schlemmbach
Mineralquellen
BearbeitenAdonis Quelle
BearbeitenDie Adonis Quelle liegt inmitten des Orts und ist seit November 2003 wegen Verunreinigung geschlossen. Der ebenfalls vorhandene Quelltempel in der Nähe der Kyllbrücke, in dem bis zuletzt kostenlos das Mineralwasser der Adonis Quelle getrunken und auch abgefüllt werden konnte, ist seither geschlossen.[6][7]
Lindenquelle
BearbeitenDie Lindenquelle liegt rund vier Kilometer nördlich von Birresborn auf dem Weg nach Gerolstein. Der hier noch verbliebene Quellpavillon steht unter Denkmalschutz und ist seit dem 3. Juli 2009[8] restauriert und auch das Mineralwasser sprudelt wieder. Von den Verunreinigungen der Adonisquelle ist die Lindenquelle nicht betroffen. Hier kann nun ganzjährig kostenlos Wasser getrunken werden.[9]
Naturschutzgebiete
Bearbeiten- Vulkan Kalem
- Eishöhlen und Fischbachtal
- Im Felst
- Hundsbachtal
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname lässt sich frühestens bis ins 8. Jahrhundert zurückdatieren[10] und geht wahrscheinlich auf das althochdeutsche bür=Wohnung, Haus zurück. Er taucht gesichert zum ersten Mal am 13. August 762 als Birgisburias in Carasco in einer Schenkungsurkunde König Pippins des Jüngeren für das Kloster Prüm auf.[11]
Der Birresborner Bereich des Kylltales war während der römischen Epoche wahrscheinlich noch nicht besiedelt. Aufgrund der umfangreicheren archäologischen Funde auf den umliegenden Hügeln ist für diese jedoch von römerzeitlicher Besiedlung auszugehen.
15. Juni 1871 | Birresborn wird mit der Eröffnung der Eifelbahn zwischen Gerolstein und Trier an das deutsche Schienennetz angebunden. | |
14. Mai 1908 | Die Birresborner Lindenquelle wird als gemeinnützig anerkannt. | |
20. Februar 1914 | Staatliche Anerkennung der Mineralquellen als Heilquellen (siehe auch Heilwasser). | |
25. Dezember 1944 | Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wird ein großer Teil von Birresborn durch einen Luftangriff der Alliierten zerstört. | |
7. November 1970 | Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform wird Birresborn zusammen mit 14 weiteren Gemeinden vom gleichzeitig aufgelösten Landkreis Prüm in den Landkreis Daun (seit 2007 Landkreis Vulkaneifel) umgegliedert.[12] | |
11. November 2003 | Der Mineralbrunnen Birresborner Phönix Sprudel wird auf Grund von Verunreinigungen geschlossen.[7] | |
24. Mai 2009 | Die Gemeinde feiert ein „Historisches Dorffest“ mit mehr als 3.500 Besuchern aus dem In- und Ausland. | |
26. Mai 2013 | Die Gemeinde feiert ihr 1250-jähriges Jubiläum im Rahmen eines „Waldfestes“ – der Wald stellt die wichtigste Einnahmequelle für Birresborn dar.[13] | |
15. Juli 2021 | Große Teile des Ortskerns werden erheblich in Mitleidenschaft gezogen, als durch Starkregen beim Hochwasser 2021 der Fluss Kyll und der Fischbach im Ort innerhalb weniger Stunden ungewöhnlich hoch ansteigen. Der Pegel der Kyll ist normalerweise um etwa 90 cm – dieser Wert wurde mit einem Höchststand von 450 cm um ein vielfaches überschritten. |
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Birresborn besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | WGR | WGR | Gesamt |
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2024 | – | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze[14] |
2019 | – | 5 | – | 11 | 16 Sitze[15] |
2014 | – | 4 | 3 | 9 | 16 Sitze |
2009 | – | 6 | 4 | 6 | 16 Sitze |
2004 | 5 | 11 | – | – | 16 Sitze |
1999 | 5 | 10 | 1 | – | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister
BearbeitenAmtsantritt | Ende der Amtszeit | Name | Bemerkungen |
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29. Nov. 1952 | 9. Juni 1970 | Josef Stadtfeld | |
10. Juni 1970 | 9. Okt. 1970 | Peter Wirtz | zurückgetreten |
9. Okt. 1970 | 22. Okt. 1970 | Hans Heinen | als 1. Beigeordneter nach dem Rücktritt von Wirtz |
23. Okt. 1970 | 30. Nov. 1982 | Anton Karls | |
1. Dez. 1982 | 2009 | Josef Bach[16] | |
2009 | 2014 | Michael Zander[17] | |
2014 | 21. Juni 2019 | Gordon Schnieder (CDU)[18] | |
21. Juni 2019 | Christiane Stahl[19][20] |
Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 konnte Christiane Stahl ihr Amt mit 52,3 % der Stimmen knapp gegen eine Kandidatin der CDU verteidigen.[21]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Blau über einem silbernen Dreiberg, darin ein schräglinkes grünes Eichenblatt, ein silberner Springbrunnen mit viergeteiltem Wasserstrahl.“ | |
Wappenbegründung: Der Springbrunnen weist auf „Born“ (Brunnen) im Ortsnamen sowie auf die Mineral- und Heilquellen hin, der Dreiberg mit dem Eichenblatt symbolisiert die waldreiche und bergige Umgebung des Ortes. |
Verkehr
BearbeitenSchienenverkehr
BearbeitenDer Haltepunkt Birresborn liegt an der Eifelstrecke (Köln – Euskirchen – Gerolstein – Trier). Es handelt sich um einen Bedarfshalt, der von den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs der Linie RB 22 bedient wird:[22]
Linie | Verlauf | Takt |
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RE 22 RB 22 |
Eifel-Express: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf (aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein) Stand: April 2023 |
60 min |
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).
Straßen
BearbeitenBirresborn liegt unmittelbar an der Landesstraße 24.
Schulen
Bearbeiten- Grundschule Birresborn (1. – 4. Klasse)
Kirche
BearbeitenBirresborn ist ein Ort mit Bürgern vorwiegend katholischer Konfession. Der Pfarrgemeinde St. Nikolaus gehören auch noch die Gemeinden St. Matthias Kopp, St. Lucia Mürlenbach und Maria Magdalena Densborn an.
Die Pfarrgemeinde gehört zum Bistum Trier.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Eishöhlen, Mühlsteinbrüche
- „Adam & Eva“, über 200 Jahre alte Kiefern. Beide Kiefern wurden 2020 auf Gemeinderatsbeschluss gefällt.[23]
- Lindenquelle
- Kyllbrücke[24]
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
BearbeitenIn Birresborn geboren
Bearbeiten- Jakob Schaefgen (1898–1967), Landrat
- Theodor Baums (* 1947), Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Frankfurt am Main
- Alois Bach (* 1951), Brigadegeneral a. D.
Weitere mit Birresborn verbundene Persönlichkeiten
Bearbeiten- Patrick Schnieder (* 1968), Politiker (CDU) und Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2009
- Christian Humberg (* 1976), Autor, Übersetzer, Lektor und Journalist, hat von 1976 in Birresborn gelebt
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Birresborn
- Heinz Peter Brogiato: Birgisburias in Carasco – Ortsname und Siedlungsanfänge von Birresborn. In: Heimatjahrbuch 1989. Landkreis Vulkaneifel
- Zur Ortsgemeinde Birresborn gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Birresborn in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 30. Januar 2024.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 111 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise) (Maßstab 1:2.500)
- ↑ Eintrag zu Quellhaus der Adonis-Quelle in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. September 2015.
- ↑ a b Birresborner – Wasser aus einer anderen Zeit. Pressespiegel. 29. Juli 2012, abgerufen am 11. Juli 2019.
- ↑ Einweihung des Quelltempel am früheren Mineralbrunnen. In: et Blättchen. 26. Juni 2009, abgerufen am 11. Juli 2019.
- ↑ Eintrag zu Lindenquelle – Quellpavillon in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. September 2015.
- ↑ Heinz Peter Brogiato: Birgisburias in Carasco – Ortsname und Siedlungsanfänge von Birresborn. In: Heimatjahrbuch 1989. Landkreis Vulkaneifel, abgerufen am 5. April 2019 (Die teilweise verbreitete Übersetzung des Ortsnamens mit „guter Brunnen“ ist falsch, vgl. zum Ortsnamen und zur Entstehung der Siedlung den in den Weblinks genannten Artikel.).
- ↑ Regesta Imperii RI I n. 95 vom 13. August 762 (online; abgerufen am 30. Juli 2017).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 150 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Waldfest – 1250 Jahre Birresborn. Rund um die Eishöhlen in Birresborn. 31. Mai 2013, abgerufen am 11. Juli 2019.
- ↑ Birresborn, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Birresborn. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 8. September 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Januar 2024.
- ↑ Hätte nie gedacht, dass es so lange wird. Josef Bach ist seit exakt 25 Jahren Ortsbürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. 30. November 2007, abgerufen am 11. Juli 2019.
- ↑ Kommunalwahl 2009, Direktwahlen der Orts- und Stadtbürgermeister. (Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Direktwahlen der Orts- und Stadtbürgermeister.
- ↑ Christiane Stahl: Aus dem Ortsgemeinderat. Konstituierung am 21. Juni 2019. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 1. November 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Birresborn, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.
- ↑ Das Ende von Adam und Eva – Zoff um Zerstörung von Birresborner Touristenattraktionen. Naturschutzbund übt Kritik an Fällung der Bäume im Birresborner Wald. In: Trierischer Volksfreund. 4. September 2011, abgerufen am 11. Dezember 2020.
- ↑ Arno Sauer: Die Kyllbrücke in Birresborn – Ein Gewölbebauwerk von historischem Wert. In: Heimatjahrbuch 1987. Landkreis Vulkaneifel, S. 201, abgerufen am 5. April 2019.
- ↑ Johannes Burggraf: Peter Peters ist Ehrenbürger von Birresborn. In: Website Birresborn. 6. November 2004, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 20. Februar 2014.
- ↑ Gordon Schnieder: Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Josef Bach. In: Website Birresborn. 11. Juli 2019, abgerufen am 2. Juni 2015.