Hapag-Lloyd Cruises

Marke des deutschen Kreuzfahrtunternehmens TUI Cruises

Hapag-Lloyd Cruises ist eine Marke des Kreuzfahrtunternehmens TUI Cruises mit Sitz in Hamburg. Mit einer Flotte von insgesamt fünf Schiffen hat sich die Unternehmung auf die Marktsegmente Expeditions- und Luxuskreuzfahrten spezialisiert. Bis 2022 wurden auch „Kreuzflüge“ mit einem Privatjet organisiert.

Hapag-Lloyd Cruises

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Rechtsform Geschäftsbereich der TUI Cruises GmbH
Sitz Hamburg, Deutschland Deutschland
Leitung Isolde Susset[1]
Mitarbeiterzahl 240 an Land (Stand: Januar 2018)
Umsatz EUR 305 Mio. (2019)[2]
Branche Kreuzfahrten
Website www.hl-cruises.de

Geschichte und Entwicklung

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Ursprünglich gehörte Hapag-Lloyd Cruises, früher Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, zur Hapag-Lloyd-Gruppe. Deren Vorgängergesellschaft HAPAG hatte 1891 auf Initiative des damaligen Generaldirektors, Albert Ballin, mit dem Schiff Augusta Victoria die erste damals sogenannte „Bildungs- und Vergnügungsfahrt“ unternommen. Er wollte damit die Auslastung in der Nachfrage-schwächeren Winterzeit verbessern. Das Interesse war groß und die Geburtsstunde der Kreuzschifffahrt war geschaffen. Die Jahreszahl 1891 ist deshalb ein Bestandteil des heutigen Logos der Unternehmung.

Unter Beibehaltung des Namens Hapag-Lloyd wurde das Kreuzfahrtgeschäft rechtlich verselbständigt und 2008 zu 100 % an die TUI verkauft. Die Kreuzfahrten werden seit 2016 unter der internationalen Marke Hapag-Lloyd Cruises und nicht mehr als Hapag-Lloyd Kreuzfahrten angeboten. Traditionell ist das Unternehmen hauptsächlich auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet. Die Sprache an Bord ist Deutsch und teilweise zusätzlich Englisch. Das Angebot des Unternehmens positioniert sich in den beiden Segmenten der Luxus- und Expeditionskreuzfahrten.

 
Die Europa

Im Februar 2020 wurde die Hapag-Lloyd Cruises GmbH an TUI Cruises, ein 50:50-Joint Venture der TUI AG und der Royal Caribbean Group, veräußert und auf die neue Gesellschaft verschmolzen.[3][4] Im letzten rechtlich selbständigen Geschäftsjahr zum 30. September 2019 erwirtschaftete Hapag-Lloyd Cruises einen Umsatz von 305 Mio. Euro, das EBITA lag bei 43 Mio. Euro.[2]

Alle fünf Schiffe sind in der neuen Auflage des Insight Guides Cruising & Cruise Ships 2024 (vormals Berlitz Cruise Guide) mit fünf Sternen bewertet worden – als einzige von über 340 getesteten Schiffen. Damit sichert sich Hapag-Lloyd Cruises den begehrten Titel der „besten Flotte weltweit“. Es ist das erste Mal in der Geschichte des renommierten Kreuzfahrtführers, dass alle Schiffe eines Anbieters am besten bewertet wurden.[5] Die Schiffe fahren unter der Flagge Maltas, Bordsprachen sind deutsch und englisch.

Die Europa ist das Flaggschiff des Unternehmens. Die heutige, 1999 in Dienst gestellte Europa ist bereits die sechste Trägerin dieses Namens. Im Berlitz Cruise Guide hatte die Europa in den Jahren 2001–2012 als einziges Schiff die Bewertung 5-Sterne-plus erhalten und galt damit als bestes Kreuzfahrtschiff der Welt.[6] Die Europa bietet Platz für 408 Passagiere, wobei jedem Passagier durchschnittlich 70,8 m² zur Verfügung stehen. Das Schiff befährt im Rahmen der jährlichen Weltreise alle Weltmeere. Außerdem finden auch mehrere Themenreisen statt.

 
Die Europa 2 vor der Kanalinsel Sark

Europa 2

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Die Europa 2 wird seit Mai 2013 neben der bisherigen Europa mit neuem Konzept betrieben. Das Schiff wurde im Mai 2013 im Rahmen des 824. Hafengeburtstags in Hamburg von Dana Schweiger getauft.

 
Die Hanseatic nature 2019 vor Islas de la Estados/Argentinien

Hanseatic nature

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Die Hanseatic nature ist das Typschiff der von der Reederei so bezeichneten Expeditionsklasse. Sie wurde im Mai 2019 getauft und begann einen Tag danach ihre Jungfernreise. Das Schiff bietet Platz für 230 Passagiere in 102 Kabinen und 18 Suiten. Mit der höchsten Eisklasse für Passagierschiffe PC6 können die Schiffe der Expeditionsklasse in den polaren Regionen Arktis und Antarktis eingesetzt werden.

Hanseatic inspiration

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Die Hanseatic inspiration ist ein Schwesterschiff der Hanseatic nature und wurde mit ihr in Auftrag gegeben. Das Schiff wurde im Oktober 2019 in Dienst gestellt.

Hanseatic spirit

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Die Hanseatic spirit als weiteres Schiff der Expeditionsklasse wurde im Juli 2018 bestellt und im August 2021 getauft.[7][8] Die Reisen sind auf Gäste ohne Kinder unter 16 Jahren ausgerichtet.

Übersicht Schiffe
Name Baujahr Vermessung (BRZ) Flagge Besatzung Kabinen Bauwerft Status
Europa 1999 28.890 Malta 285 204 (max. 400 Gäste) Kvaerner-Masa-Werft, Helsinki in Fahrt
Europa 2 2013 42.830 Malta >370 251 (max. 500 Gäste) STX Europe, St.-Nazaire, Frankreich in Fahrt
Hanseatic nature 2019 15.650 Malta 175 120 (max. 230 Gäste) VARD Group AS, Norwegen in Fahrt
Hanseatic inspiration 2019 15.650 Malta 175 120 (max. 230 Gäste) VARD Group AS, Norwegen in Fahrt
Hanseatic spirit 2021 15.650 Malta 175 120 (max. 230 Gäste) VARD Group AS, Norwegen in Fahrt

Ehemalige Schiffe

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Hanseatic (1996–2018)

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Die ehemalige Hanseatic im Paradise Harbor, Antarktis

Mit der Hanseatic als Expeditionsschiff wurden Kreuzfahrten für max. 184 Passagiere unter anderem zu entlegenen Orten wie der Arktis oder Antarktis durchgeführt. Die Hanseatic wurde vom Berlitz Cruise Guide mit 5 Sternen ausgezeichnet. Sie war außerdem das einzige 5-Sterne-Expeditionsschiff der Welt und besitzt das Zertifikat „Höchste Eisklasse“ für Passagierschiffe. Das Schiff verließ die Flotte von Hapag-Lloyd Cruises im Oktober 2018.

Bremen (1993–2021)

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Die ehemalige Bremen vor Paraty

Die Bremen unter der Flagge der Bahamas war wie die Hanseatic ein Expeditionsschiff und besitzt auch das Zertifikat „Höchste Eisklasse“ für Passagierschiffe. Sie bietet Platz für 164 Passagiere und wurde vom Berlitz Cruise Guide mit 4 Sternen ausgezeichnet. Sie befährt entlegene Routen am Nordpol und Südpol. Das Schiff ist mit Wirkung ab 2021 an Scylla verkauft.

CO2-Kompensation

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Hapag-Lloyd Cruises arbeitet mit der gemeinnützigen Stiftung myclimate zusammen, um eine CO2-Kompensation für die Seestrecke anzubieten. Ein Viertel der freiwilligen Kompensationszahlungen der Gäste übernimmt das Unternehmen. Ein Klimarechner ermittelt den CO2-Anteil und die entsprechende Kompensationszahlung abhängig von der Reisedauer und Kabinenkategorie des Passagiers.[9]

Artenschutz

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Nach Angaben des Deutschen Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF) vom Juni 2015 wurde auf den Färöer-Inseln ein Gesetz verabschiedet, das Einheimische wie Touristen dazu verpflichtet, innerhalb der Zwölf-Meilen-Zone jede Sichtung von Meeressäugern den Behörden der Inseln zu melden. Es ist zu befürchten, dass diese Informationen dazu dienen, Treibjagden auf Grindwale und andere Delfinarten zu starten. Hapag-Lloyd Cruises hat Anlandungen auf den Färöer-Inseln bis auf weiteres storniert und erklärt, dass es im Interesse des Unternehmens sei, dass der Walfang auf den Färöer-Inseln gestoppt werde.[10][11][12]

Ende Juli 2018 kam es zu einer Kontroverse mit Tierschützern, nachdem ein Mitarbeiter („Eisbärenwächter“) des Kreuzfahrtschiffes Bremen einen Eisbären erschossen hatte, nachdem ein Mitglied der Schiffsbesatzung von diesem angegriffen worden war.[13]

Kreuzflug

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Seit 2009 bietet Hapag-Lloyd neben Kreuzfahrten auch 10- bis 20-tägige Kreuzflüge an. Diese Reisen ergänzen das Kreuzfahrtprogramm, da hierbei auch Ziele, die landeinwärts liegen, besucht werden können. Ab Winter 2008/2009 wurden die Flüge mit einer eigenen Boeing 737-800, registriert als D-AHLK bei TUIfly, durchgeführt. Dieses Flugzeug war in den Firmenfarben Blau/Orange mit der Aufschrift „Hapag Lloyd – Kreuzfahrten“ lackiert und trug den Taufnamen Albert Ballin. In dem Flugzeug fanden max. 52 Passagiere Platz. Mit Stand Mai 2010 flog die D-AHLK im Wetlease für Germanwings und ist heute bei TUIfly im Einsatz.[14] Die Kreuzflüge wurden (Stand Januar 2011) mit einem Airbus A319CJ mit dem Kennzeichen CS-TFU durchgeführt, der ebenfalls wieder Albert Ballin hieß und maximal 44 Passagieren Platz bot.[15] Nach Absage vieler Kreuzflüge während der Corona-Pandemie wurde das Angebot im Jahr 2022 komplett eingestellt.

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Commons: Hapag-Lloyd Cruises – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Isolde Susset übernimmt das Steuer von Julian Pfitzner. TUI Group Pressemeldung, 6. Juni 2024, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  2. a b Tui bündelt Kreuzfahrt-Geschäft in Gemeinschaftsunternehmen mit Royal Caribbean Cruises. Manager-Magazin, 7. Februar 2020, abgerufen am 7. Februar 2020.
  3. TUI und Royal Caribbean bauen Joint Venture TUI Cruises deutlich aus: Luxus-Marke Hapag-Lloyd Cruises soll schneller wachsen. TUI Group Pressemitteilung, 7. Februar 2020, abgerufen am 6. September 2022.
  4. Impressum – Hapag-Lloyd Cruises. Abgerufen am 13. Juni 2022.
  5. Euro Business Communication Verlag GmbH: Hapag-Lloyd Cruises: „Beste Flotte weltweit“. 25. September 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023.
  6. Berlitz Cruise Guide 2013: MS EUROPA verteidigt zum 13. Mal ihre Spitzenposition [1]
  7. HANSEATIC spirit: ein weiteres neues Expeditionsschiff für Hapag-Lloyd Cruises. Hapag-Lloyd Cruises, 3. Juli 2018, abgerufen am 6. Mai 2019.
  8. Ich taufe Dich auf den Namen HANSEATIC spirit! 25. August 2021, abgerufen am 12. September 2021.
  9. Klimarechner – Kompensieren Sie Ihre CO₂ Emissionen. Website Hapag-Lloyd Cruises, abgerufen am 6. September 2022.
  10. Aida meidet Färöer-Inseln wegen Delfinjagden (Memento vom 13. August 2015 im Internet Archive)
  11. Färöischer Tourismus erleidet Rückschlag. Sea Shepherd Deutschland e. V., 10. August 2015, abgerufen am 1. September 2015: „Mit einem verheerenden Schlag für die Tourismusindustrie der Färöer-Inseln reagierten zwei der größten Kreuzfahrtgesellschaften, AIDA und Hapag-Lloyd, mit der Bekanntgabe, dass alle Fahrten zu den Färöer-Inseln abgesagt wurden. Die Absagen sind eine Antwort auf die fortwährende Treibjagd und Abschlachtung von Grindwalen, bekannt als Grindadráp, im Inselarchipel.“
  12. Aida und Hapag Lloyd meiden Färöer-Inseln wegen Walfang. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11. August 2015, abgerufen am 7. Februar 2020: „Aida-Cruises- und Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten steuern die Färöer-Inseln wegen der dortigen Waljagd nicht mehr an. «Unser Unternehmen distanziert sich ausdrücklich vom Walfang», teilte Aida auf Anfrage mit. Artenschutz sei Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. «Daher haben wir uns entschieden, die Färöer-Inseln bis auf weiteres nicht mehr anzulaufen», heißt es weiter von Aida. … Wie Aida Cruises erklärt, gibt es auf den Färöer-Inseln seit Juni 2015 eine Ergänzung des Walfanggesetzes, nach dem jede Person – ob Einheimischer oder Besucher – dazu verpflichtet ist, jede Sichtung von Walen innerhalb von zwölf Seemeilen zur Küste den Behörden zu melden.“
  13. Eisbär erschossen: „Wie weit soll der Wahnsinn der Kreuzfahrtindustrie noch gehen?“ Frankfurter Allgemeine, 30. Juli 2018, abgerufen am 30. Juli 2018.
  14. airfleets.net: Informationen zur D-AHLK, abgerufen am 1. Januar 2011
  15. Albert Ballin Privatjet. Hapag-Lloyd Cruises GmbH, abgerufen am 27. September 2016.