Heeslingen

Gemeinde im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen

Heeslingen (niederdeutsch Heeßel) ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Zeven im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme).

Wappen Deutschlandkarte
Heeslingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heeslingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 19′ N, 9° 20′ OKoordinaten: 53° 19′ N, 9° 20′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Rotenburg (Wümme)
Samtgemeinde: Zeven
Höhe: 24 m ü. NHN
Fläche: 82,46 km2
Einwohner: 4932 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27404
Vorwahlen: 04281, 04287
Kfz-Kennzeichen: ROW, BRV
Gemeindeschlüssel: 03 3 57 021
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 4
27404 Zeven
Website: www.heeslingen.de
Bürgermeister: Gerhard Holsten (CDU)
Lage der Gemeinde Heeslingen im Landkreis Rotenburg (Wümme)
KarteBremenHamburgSchleswig-HolsteinLandkreis CuxhavenLandkreis DiepholzLandkreis HarburgLandkreis OsterholzLandkreis StadeLandkreis HeidekreisLandkreis VerdenAhausenAlfstedtAnderlingenBasdahlRotenburg (Wümme)BötersenBothel (Niedersachsen)BreddorfBremervördeBrockelBülstedtDeinstedtEbersdorf (Niedersachsen)Elsdorf (Niedersachsen)FarvenFintelGnarrenburgGroß MeckelsenGyhumHamersenHamersenHassendorfHeeslingenHellwegeHelvesiekHemsbündeHemslingenHepstedtHipstedtHorstedt (Sottrum)Horstedt (Sottrum)Kalbe (Niedersachsen)KirchtimkeKirchwalsedeKlein MeckelsenLauenbrückSittensenLengenbostelOerelOstereistedtReeßumRhadeRotenburg (Wümme)SandbostelScheeßelSeedorf (bei Zeven)SelsingenSittensenSittensenSottrumStemmen (Landkreis Rotenburg)TarmstedtTisteTisteVahldeVahldeVierdenVisselhövedeVorwerk (Niedersachsen)WestertimkeWesterwalsedeWilstedtWohnsteZeven
Karte

Geographie

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Heeslingen liegt etwa 5 km östlich von Zeven in der Zevener Geest. Durch die Ortschaft fließt die an der Stelle noch ziemlich schmale Oste, die mit dem breiten Ostetal das Landschaftsbild der Gemeinde prägt. Unterhalb der Kirche liegt im Ostetal der Hollengrund, der an mehrere Wanderwege anschließt, die ein paar Mal die Oste schneiden. Der Fluss ist in der Gegend auch für Kanufahrten sehr beliebt.

Gemeindegliederung

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  1. Boitzen
  2. Freyersen
  3. Heeslingen (Hauptort, inkl. Osterheeslingen)
  4. Meinstedt
  5. Sassenholz
  6. Steddorf
  7. Weertzen
  8. Wense
  9. Wiersdorf

Nachbargemeinden

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Selsingen, Anderlingen Ahlerstedt
Seedorf   Vierden, Klein Meckelsen
Zeven Elsdorf

Geschichte

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Älteste Siedlungsspuren werden auf die mittlere Steinzeit vor über 6000 Jahren datiert, aus der jüngeren Steinzeit vor über 3700 Jahren sind etliche Megalithgräber vorhanden.

Aus Urkunden kann nachgewiesen werden, dass 961 ein Kloster in Heeslingen gegründet wurde. Die frühromanische Feldsteinkirche ist die älteste dieser Art zwischen Elbe und Weser. Heeslingen diente wohl auch als von vielen Mooren umgebener Fluchtort in der Zeit der normannischen Übergriffe auf die Städte an Elbe und Weser. So wurde Hamburg 845 von dänischen Wikingern und 915 von slawischen Abodriten zerstört. Ein Höhepunkt der Entwicklung Heeslingens war 1038 die Verleihung des Marktrechts durch den salischen Kaiser Konrad II. Diese bedeutende Phase endete 1141 durch die Verlegung des Klosters ins nahegelegene Zeven während der vorübergehenden Herrschaft Albrecht des Bären als Herzog von Sachsen.

Der Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler heiratete Martha Vogeler am 3. März 1901 in Heeslingen.

Heinrich Himmler wurde im Mai 1945 im Ortsteil Meinstedt durch das britische Militär gefasst.

Herkunft des Ortsnamens

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Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 955 Heslinge, 988 Hasalinge und um 1059 Heslinga.

Am ehesten stammt der Ortsname Heeslingen vom Haselnussstrauch ab (hasel, hassel). Die Endung „-ing“ bedeutet „Ort“ oder „Stelle“. Heeslingen bedeutet also der „Ort am Haselnussstrauch“.[2]

Verwaltungsgeschichte und Eingemeindungen

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Ortstafel

Während der Franzosenzeit gehörte Hesslingen 1810/11 zur Mairie Heeslingen, Kanton Zeven im Königreich Westphalen und von 1811 bis 1814 unter Napoleon Bonaparte direkt zum Französischen Kaiserreich.

Vor 1885 bildete Heeslingen mit den umliegenden Ortschaften die Börde Heeslingen im Amt Zeven. Nach 1885 gehörte Heeslingen dem Kreis Zeven an, der 1932 im Landkreis Bremervörde aufging. Dieser fusionierte 1977 mit dem alten Landkreis Rotenburg (Wümme) zum heutigen Landkreis Rotenburg (Wümme).

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Boitzen, Meinstedt, Sassenholz, Steddorf, Weertzen, Wense und Wiersdorf in die Gemeinde Heeslingen eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1824 000 ¹ [4]
1848 0369 ² [5]
1910 607 [6]
1925 696 [7]
1933 803 [7]
1939 834 [7]
1950 12670 [8]
1956 12510 [8]
1973 15980 [9]
1975 4038 ³ [10]
Jahr Einwohner Quelle
1980 4100 ³ [10]
1985 4159 ³ [10]
1990 4141 ³ [10]
1995 4303 ³ [10]
2000 4733 ³ [10]
2005 4826 ³ [10]
2010 4803 ³ [10]
2015 4756 ³ [10]
2019 4832 ³ [10]
0 0 0

¹ 36 Feuerstellen (inkl. Osterheeslingen)
² in 62 Wohngebäuden (inkl. Osterheeslingen)
³ jeweils zum 31. Dezember

Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 68,25 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
63,3 %
(+3,1 %p)
24,1 %
(−7,3 %p)
9,2 %
(+2,3 %p)
n. k. %
(−1,5 %p)
3,4 %
(n. k. %p)
2016

2021


Der Rat der Gemeinde Heeslingen besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3001 und 5000 Einwohnern.[11] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei 2021[12] 2016[13]
CDU 9 9
SPD 4 5
Grüne 1 1
Linke 1
FDP 0

Bürgermeister

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Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Gerhard Holsten (CDU) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[14]

 
Wappen von Heeslingen
Blasonierung: „In Blau eine mit dem Turm nach links gestellte, silberne Kirche über einem schräglinks liegenden goldenen Eichenblatt mit zwei Eicheln.“[15]
Wappenbegründung: Das Wappen der Gemeinde zeigt eine perspektivisch nach nichtheraldisch rechts verlaufende silberne Kirche auf blauem Grund. Darunter befindet sich ein nach nichtheraldisch rechts liegendes goldenes Eichenblatt, von dessen Blattstiel zwei goldene Eicheln nach oben und unten ragen. Die Wappenkirche entspricht im Aussehen der Dorfkirche vor der Zerstörung des Glockenturms 1875.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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St.-Viti-Kirche
 
Bördenheimathaus
  • Die St.-Viti-Kirche wurde etwa 961 aus Feldsteinen im romanischen Stil erbaut und ist damit der wohl älteste erhaltene Kirchenbau dieser Art zwischen Elbe und Weser. Sie war bis zu dessen Verlegung nach Zeven 1141 Sitz eines Kanonissenstifts. Der neugotische Turm wurde 1897 angebaut.[16]
  • Im Bördenheimathaus sind über 800 Exponate des bäuerlichen Alltags und ländlichen Handwerks ausgestellt. Teilweise gibt es auch Sonderausstellungen.
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Heimat- und Fördergemeinschaft Heeslinger Börde

Der Fußballverein Heeslinger SC wurde im Jahre 2013 als Nachfolgeverein des TuS Heeslingen (u. a. DFB-Pokal Teilnahme in der Saison 2010/11) gegründet und spielt seit der Saison 2015/16 in der fünfklassigen Fußball-Oberliga Niedersachsen. Die Heimspiele werden im Waldstadion mit 4000 Plätzen in Heeslingen ausgetragen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Die Gemeinde ist nach Regionalen Raumordnungsprogramm als Grundzentrum für die umliegenden Orte ausgewiesen.

Die Fricke-Gruppe ist in Heeslingen ansässig.

Der Haltepunkt Heeslingen liegt an der Bahnstrecke Wilstedt–Tostedt, nordöstlich von Zeven oberhalb der Richtung Hamburg verlaufenden Bahnlinie.[17] Der Personenverkehr ist hier seit 1971 eingestellt. Die nächsten Bahnhöfe sind die Bahnhöfe Kutenholz, Bargstedt und Harsefeld an der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude. Anschluss an die Metropolen Hamburg und Bremen besteht am 24 km entfernten Bahnhof Scheeßel an der Bahnstrecke Hamburg–Bremen.

Durch die Gemeinde verläuft die Landesstraße 124, die Anschluss nach Zeven an die Bundesstraße 71 bietet. Autobahnanschluss besteht an der Bundesautobahn 1 im 11 km entfernten Elsdorf.

Der Radfernweg Hamburg–Bremen verläuft ebenfalls durch die Gemeinde.

Es bestehen Busanbindungen, auch nach Hamburg und Bremen.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

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Literatur

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  • Hans Lohmann: Die Börde Heeslingen. Versuch einer Dokumentation dörflichen Lebens. Hrsg.: Fördergemeinschaft Gemeinde Heeslingen. Eigenverlag, Heeslingen 1984 (250 S.).
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Commons: Heeslingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Website NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2015; abgerufen am 4. August 2019.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Friedrich Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Helwing’sche Hofbuchhandlung, Celle 1824, S. 258 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  5. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Schlüter’sche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 140 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 2. Juli 2020]).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Zeven. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 2. Juli 2020.
  7. a b c Michael Rademacher: Landkreis Bremervörde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 42).
  8. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 186 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 43, Landkreis Bremervörde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 2. Juli 2020]).
  10. a b c d e f g h i j Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 2. Juli 2020.
  11. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG); § 46 – Zahl der Abgeordneten. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Dezember 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2020; abgerufen am 2. Juli 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de
  12. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. In: votemanager.kdo.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  13. Gemeinde Heeslingen – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016. In: Website Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). 11. September 2016, abgerufen am 2. Juli 2020.
  14. Gemeinderat Heeslingen. In: ris.zeven.de. Abgerufen am 2. Juli 2020.
  15. Hauptsatzung der Gemeinde Heeslingen, Landkreis Rotenburg (Wümme). (PDF; 174 kB) § 2; Wappen, Flagge und Dienstsiegel; Absatz 1a. In: Website Samtgemeinde Zeven. 26. Juni 2017, S. 2, abgerufen am 2. Juli 2020.
  16. St.-Viti-Kirche Heeslingen. In: kirche-heeslingen.de. Archiviert vom Original am 16. Februar 2015; abgerufen am 2. Juli 2020.
  17. Alter Bahnhof Heeslingen. In: shlink.de. Archiviert vom Original am 22. Februar 2007; abgerufen am 2. Juli 2020.