Hemstedt ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Hemstedt
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 34′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 52° 34′ 1″ N, 11° 25′ 54″ O
Höhe: 46 m ü. NHN
Fläche: 18,76 km²
Einwohner: 181 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 10 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 2009
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 03907
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Karte
Lage von Hemstedt in Gardelegen
Kirche in Hemstedt
Kirche in Hemstedt

Geografie

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Hemstedt, ein Straßendorf mit Kirche, liegt rund fünf Kilometer nordöstlich der Altstadt von Gardelegen an der Landesstraße 27 in der Altmark. Im Süden fließt der Hemstedter Graben nach Westen in die Milde.[2]

Gliederung

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Zur Ortschaft Hemstedt gehören die Ortsteile Hemstedt und Lüffingen.

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Hemstedt ist ursprünglich als Straßendorf angelegt worden, wie aus im Urmesstischblatt von 1823 zu erkennen ist.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1350 als der der Knappe Moweryn einen Hermann de Hemstede, Bürger zu Gardelegen, mit Hebungen aus Bunemanns Hof in villa Hemstede belehnt.[4] Weitere Nennungen sind 1457 Hempstede, 1484 hemmenstede, 1687 Hembstedt[3] und schließlich 1804 Hemstedt.[5]

Im Jahre 1608 gehörte das Dorf im Beritt Tangermünde dem Kloster Neuendorf. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf im Jahre 1644 vollständig zerstört.

Bei der Bodenreform wurden im Jahre 1945 88 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 799 Hektar erfasst, darunter zwei Gemeindebesitzungen mit zusammen neun Hektar. Aus der Bodenreform erhielt ein Umsiedler 4,2 Hektar. 1948 gab es daraus 10 Erwerber, davon fünf Neusiedler. Im Jahre 1959 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Vorwärts“.[3]

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Lüffingen aus dem Kreis Gardelegen nach Hemstedt eingemeindet. Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde Hemstedt aus dem Kreis Gardelegen in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.[6] Die Gemeinde Hemstedt gehörte zur Verwaltungsgemeinschaft Gardelegen Stadt.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Hemstedt am 13. November 2008, dass die Gemeinde Hemstedt in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[7][8]

Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Hemstedt wurden Hemstedt und Lüffingen Ortsteile der Hansestadt Gardelegen. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Hemstedt und künftigen Ortsteile Hemstedt und Lüffingen wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Hansestadt Gardelegen. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Hemstedt wurde ein Ortschaftsrat mit acht Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Frühere Eingemeindungen

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Nach Angaben der Stadt Gardelegen bilden Hemstedt und Lüffingen bereits seit der Gebietsreform im Jahre 1950 eine Einheit.[9] In den vier Verordnungen zu den Gebietsreformen in Sachsen-Anhalt im Jahre 1950 sind die beiden Gemeinden jedoch nicht aufgeführt.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 188
1772 086
1790 200
1798 182
1801 184
1818 220
Jahr Einwohner
1840 243
1864 298
1871 290
1885 296
1892 [00]288[10]
1895 280
Jahr Einwohner
1900 [00]281[10]
1905 285
1910 [00]300[10]
1925 322
1939 288
1946 442
Jahr Einwohner
1964 288
1971 260
1981 388
1993 350
2006 294
2012 [00]180[11]
Jahr Einwohner
2016 178
2021 [0]184[1]
2022 [0]181[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[3]

Religion

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Die evangelische Kirchengemeinde Hemstedt gehörte früher zur Pfarrei Lüffingen.[12] Seit 1982 wurde die Kirchengemeinde zusammen mit Lüffingen von der Kirchengemeinde Lindstedt verwaltet. Seit 2007 gehört sie zum Kirchspiel Lindstedt[3] im Pfarrbereich Lindstedt[13] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Bis 1998 hatte die Kirchengemeinde zum Kirchenkreis Gardelegen gehört. Bis 1998 hatte die Kirchengemeinde zum Kirchenkreis Gardelegen gehört.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche in Hemstedt ist ein rechteckiger romanisierender Feldsteinsaal mit eingezogenem, halbkreisförmig geschlossenem Chor von 1832. Der quadratische Backsteinturm mit achteckiger Spitze über dem Westteil ist eine spätere Zutat.[3]
  • Der Friedhof des Dorfes befindet sich auf dem Kirchhof.
  • Tischtennisclub Hemstedt e. V.
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Commons: Hemstedt – Sammlung von Bildern

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 922–927, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 202 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 406, 30. Hemstedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 922–927, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 391 (Digitalisat).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 277 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D00305~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  7. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Eingemeindung der Gemeinde Hemstedt in die Hansestadt Gardelegen mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 20. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 44–46 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 24. August 2021]).
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  9. Hemstedt - Hansestadt Gardelegen. In: gardelegen.de. Abgerufen am 24. August 2021.
  10. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 202 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  11. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 63 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Lindstedt. Abgerufen am 8. Mai 2018.