Köckte (Gardelegen)

Ortsteil von Gardelegen

Köckte ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Köckte
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 31′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 52° 31′ 28″ N, 11° 7′ 46″ O
Höhe: 58 m ü. NHN
Fläche: 17,65 km²
Einwohner: 355 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 39649
Vorwahl: 039004
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Karte
Lage von Köckte in Gardelegen
Kirche in Köckte
Kirche in Köckte

Geografie

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Köckte, ein Dorf mit Kirche, liegt am Ostrand des Niedermoorgebiets Naturpark Drömling, etwa 20 Kilometer westlich der Hansestadt Gardelegen in der Altmark. Westlich des Dorfes fließen der Brandgraben und der Köckter Wiesengraben in den Friedrichskanal.[3]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Drömlingskarte von Samuel Walther 1737

Köckte entstand als Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, wie aus dem Urmeßtischbaltt von 1823 erkennbar ist.[4]

Köckte wurde im Jahre 1394 als dat dorp to kokede erstmals erwähnt, als Gebhard von Bernebroke[5] den Herzögen Bernhard und Heinrich die Dörfer Köckte, Trippigleben, Breitenfeld und Tarnefitz für 45 Mark verkaufte.[6]

Der Streithorst (auf der Drömlingkarte von Samuel Walter mit Nr. 9 beschriftet) war ein erhöhtes Gebiet im Drömling (Horst), das seit 1655 zwischen Oebisfelde und Köckte strittig war.[7] 1734 wurde der Prozess beendet. Das Problem mit der Mithut und Weide auf der Buchhorst, Brömerheide und Meelhorst wurde durch die Teilung der Meelhorst gelöst.

Im Jahr 1910 lebten 700 Einwohner in Köckte.[8]

Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Mienenberg“. Noch im selben Jahr entstand auch die LPG „Geschwister Scholl“.[4]

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Mieste auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Gardelegen, dem späteren Landkreis Gardelegen.[4]

Die Gemeinde Köckte wurde am 25. Juli 1952 in den Kreis Klötze umgegliedert. Nach dessen Auflösung kam sie am 1. Juli 1994 zum Altmarkkreis Salzwedel.[9] Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Köckte per Gesetz in die Hansestadt Gardelegen eingegliedert[10][11] und wurde damit zur Ortschaft und zum Ortsteil von Gardelegen.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 203
1774 199
1789 203
1798 206
1801 212
1818 223
Jahr Einwohner
1840 422
1864 503
1871 540
1885 592
1895 595
1905 673
Jahr Einwohner
1925 678
1939 615
1946 898
1964 588
1971 544
1981 504
Jahr Einwohner
1993 496
2006 448
2012 [00]397[12]
2016 365
2021 [0]350[1]
2022 [0]355[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[4]

Religion

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Ortsbürgermeister

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Torsten Polzin ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Köckte.[17] Letzte Bürgermeisterin der ehemals selbstständigen Gemeinde Köckte war Sylvia Deneke.

Ortschaftsrat

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Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die Wählergemeinschaft Köckte alle 7 Sitze.[17]

Es amtieren 2 Ortschaftsrätinnen und 5 Räte.[17] Davon sind zwei Personen über die Liste nachgerückt, da sie nicht die nötige Stimmenzahl erreichten.[18]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Köckte ist eine Saalkirche aus den 1930er Jahren mit einem Westturm in Fachwerk auf einem Feldsteinsockel.[19]
  • In Köckte steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Obelisk mit Gedenktafeln.[20]
  • Neben der Kirche steht ein Gedenkstein für Egon Schultz, ein Grenzsoldat, der versehentlich durch einen Kameraden erschossen wurde.[21] Der Friedhof liegt am östlichen Ortsausgang.

Die Gemeinde liegt in der Nähe der Landesstraße 20. Der Mittellandkanal führt 10 Kilometer südlich an Köckte vorbei. Die nächste Umschlagsstelle befindet sich in Calvörde.

  • „Abenteuerland“ e. V. Köckte
  • Sportverein 90 Köckte e. V.

Persönlichkeiten

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In Köckte wurde der spätere Bürgermeister der Stadt Vohwinkel, Heinrich Bammel (1855–1929) geboren.

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Commons: Köckte – Sammlung von Bildern

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1219–1223, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 210 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 409, 49. Köckte (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  2. Hansestadt Gardelegen. Der Bürgermeister.: Hauptsatzung der Hansestadt Gardelegen. 27. August 2019, abgerufen am 1. März 2022.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1219–1223, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Niedersächsisches Landesarchiv HA Celle Or. 9 Schrank IX Capsel 7 Nr. 3
  6. Hermann Sudendorf, C. Sattler: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande (= Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande). Hirschheydt, Hannover-Döhren 1871, S. 457, Nr. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10985538~SZ%3D00457~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Samuel Walther: Singularia Magdeburgica. worin von der Ohra, vom grossen Holtze Droemling und herum liegenden Herrschafften. Teil VII. Seidel und Scheidhauer, Magdeburg 1737, S. 48 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11064407~SZ%3D00052~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Gemeindeverzeichnis von 1910
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  10. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 22. August 2021.
  11. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  12. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Breitenfeld. Abgerufen am 13. Mai 2018.
  15. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 7 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 12. Februar 2023.
  17. a b c Hansestadt Gardelegen: Bürgerinfoportal Gardelegen, Ortschaftsrat Köckte. In: kitu-genossenschaft.de. Abgerufen am 25. März 2022.
  18. Elke Weisbach: Sechs von vier Ratssitze in Jeseritz besetzt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen,. 29. Mai 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 25. März 2022]).
  19. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 271.
  20. Köckte, Stadt Gardelegen. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  21. Köckte, Hansestadt Gardelegen (Gedenkstein). In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 2011, abgerufen am 1. Oktober 2022.