Kabinett Herriot III

Regierung der Dritten Französischen Republik

Das dritte Kabinett Herriot war eine Regierung der Dritten Französischen Republik. Es wurde am 3. Juni 1932 von Premierminister (Président du Conseil) Édouard Herriot gebildet und löste das Kabinett Tardieu III ab. Es blieb bis zum 14. Dezember 1932 im Amt und wurde vom Kabinett Paul-Boncour abgelöst.

Painlevé, Leygues, Renoult, Herriot, Chautemps, Paul-Boncour, Sarraut (1932)

Dem Kabinett gehörten Vertreter folgender Parteien an: Alliance démocratique (AD), Radicaux indépendants (RI), Parti républicain, radical et radical-socialiste (PRRRS), Parti républicain-socialiste (PRS) und Parti socialiste français (PSF).

Kabinett

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Diese Minister bildeten das Kabinett:

Unterstaatssekretäre

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Dem Kabinett gehörten folgende Sous-secrétaires d’État an:

  • Premierminister: Paul Marchandeau (PRRRS)
  • Premierminister; zuständig für Nationalökonomie: Raymond Patenôtre[7] (RI)
  • Premierminister; zuständig für Außenpolitik: Joseph Paganon[8] (PRRRS)
  • Ministerium für öffentliche Arbeiten: Alfred Margaine[9] (PRRRS)
  • Ministerium für öffentliche Arbeiten; zuständig für Tourismus: Gaston Gourdeau[10] (RI)
  • Innenministerium: Alexandre Israël[11] (PRRRS)
  • Ministerium für Luftfahrt: Paul Bernier[12] (PRRRS)
  • Bildungsministerium; zuständig für Sportunterricht: Philippe Marcombes[13] (PRRRS)
  • Bildungsministerium; zuständig für technische Ausbildung: Hippolyte Ducos[14] (PRRRS)
  • Bildungsministerium; zuständig für schöne Künste: Jean Mistler (PRRRS)
  • Ministerium für Kolonien: Gratien Candace[15] (RI)

Historische Einordnung

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Obwohl das Cartel des Gauches bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer eine Mehrheit erreicht hatte, verzichtete Herriot darauf eine Linksregierung zu installieren, indem er der SFIO Léon Blums keine Regierungsbeteiligung anbot.[16]

Herriot setzte auf strikte Sparpolitik, erhöhte die Einkommenssteuer, kürzte die Militärausgaben und führte Einschnitte bei Renten und Gehältern durch.[17] Sein Kampf gegen die Steuerhinterziehung führte zur Affäre um die Basler Handelsbank.[18]

Während der Amtszeit des Kabinetts fand in der Schweiz die Konferenz von Lausanne statt, auf der die deutschen Reparationszahlungen neu verhandelt wurden. Eng mit dieser Frage war die Begleichung der Interalliierten Kriegsschulden verknüpft. Beim Streit mit den USA über diese Frage trat Herriot zurück.[19]

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Einzelnachweise

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  1. Abel Gardey. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  2. Louis-Germain Germain-Martin. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  3. Julien, Auguste, John, Eugène Durand. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  4. Justin Godart. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  5. Aimé, Adrien, Maxime Berthod. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  6. Maurice Palmade. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  7. Raymond Patenôtre. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  8. Joseph Paganon. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  9. Alfred Margaine. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  10. Gaston Gourdeau. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  11. Alexandre Israël. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  12. Paul, Marie Bernier. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  13. Philippe Marcombes. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  14. Hippolyte, Roc, Aristide Ducos. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  15. Gratien Candace. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. Februar 2024 (französisch).
  16. Philippe Burrin: La dérive fasciste. Seuil, 1986, ISBN 978-2-02-009357-6, S. 107.
  17. Edouard Herriot. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 14. Juli 2023 (französisch).
  18. Sébastien Guex: 1932 : l’affaire des fraudes fiscales et le gouvernement Herriot. L’Économie politique Nr. 33, 2007, S. 89–104 (cairn.info).
  19. Maurice Vaïsse: Dictionnaire des relations internationales de 1900 à nos jours. Armand Colin, 2009, ISBN 978-2-200-24738-6 (google.de).