Oberstreu

Gemeinde und Dorf im Landkreis Rhön-Grabfeld in Deutschland

Oberstreu ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt.

Wappen Deutschlandkarte
Oberstreu
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberstreu hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 24′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 50° 24′ N, 10° 17′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Mellrichstadt
Höhe: 256 m ü. NHN
Fläche: 22,62 km2
Einwohner: 1512 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97640
Vorwahl: 09776
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 151
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 4
97638 Mellrichstadt
Website: www.oberstreu.de
Erster Bürgermeister: Stefan Kießner (CSU/Christliche Bürgerschaft)
Lage der Gemeinde Oberstreu im Landkreis Rhön-Grabfeld
KarteFladungenHausen (Rhön)Bundorfer ForstBurgwallbacher ForstForst Schmalwasser-NordForst Schmalwasser-SüdMellrichstadter ForstSteinacher Forst rechts der SaaleSulzfelder ForstWeiglerWillmarsNordheim vor der RhönSondheim vor der RhönStockheim (Unterfranken)MellrichstadtMellrichstadtOstheim vor der RhönOberelsbachBischofsheim in der RhönBischofsheim in der RhönSandbergSchönau an der BrendHohenrothNiederlauerBurglauerStrahlungenSalz (Unterfranken)BastheimOberstreuUnslebenWollbach (Unterfranken)Bad Neustadt an der SaaleHeustreuHendungenHollstadtRödelmaierWülfershausen an der SaaleHöchheimSaal an der SaaleAubstadtHerbstadtTrappstadtGroßeibstadtGroßbardorfSulzfeld (im Grabfeld)Bad Königshofen im GrabfeldBad Königshofen im GrabfeldSulzdorf an der LederheckeThüringenLandkreis HaßbergeLandkreis SchweinfurtHessenLandkreis Bad Kissingen
Karte
Kirche St. Andreas

Geografie

Bearbeiten

Oberstreu liegt in der Region Main-Rhön. Der in der Rhön entspringende Fluss Streu durchfließt Ober- und Mittelstreu und gibt den Gemeindeteilen ihre Namen. Durch Oberstreu führt der Fränkische Marienweg.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Mittelstreu und Oberstreu.

Etymologie

Bearbeiten

Der Name Oberstreu leitet sich vom die Gemeinde durchfließenden Fluss Streu ab, welcher der Fränkischen Saale bei Heustreu zufließt. Der Zusatz Ober sollte das Dorf von gleichnamigen, südwestlich liegenden Orten unterscheiden.[4]

Frühere Schreibweisen

Bearbeiten

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]

  • 800 „Streuu“
  • 1010 „Strewe“
  • 1143 „Strovve“
  • 1150 „Strowe“
  • 1230 „Stou“
  • 1256 „Obernstew“
  • 1319 „Obernstrow“
  • 1333 „Obernsteuwe“
  • 1441 „Oberstreu“
  • 1615 „Oberstrey“
  • 1801 „Oberstrew“
  • 1820 „Oberstreu“

Geschichte

Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung

Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 762 als „villa strewe“. Das Amt des Hochstiftes Würzburg gehörte ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Es wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

Eingemeindungen

Bearbeiten

Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Mittelstreu eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
  • 1961: 1615 Einwohner[5]
  • 1970: 1632 Einwohner[5]
  • 1987: 1481 Einwohner
  • 1991: 1553 Einwohner
  • 1995: 1577 Einwohner
  • 2000: 1643 Einwohner
  • 2005: 1689 Einwohner
  • 2010: 1607 Einwohner
  • 2011: 1554 Einwohner
  • 2012: 1561 Einwohner
  • 2013: 1533 Einwohner
  • 2014: 1533 Einwohner
  • 2015: 1529 Einwohner
  • 2020: 1486 Einwohner[6]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1468 auf 1497 um 29 Einwohner bzw. um 2 %. 2002 hatte die Gemeinde 1703 Einwohner. Quelle: BayLfStat

 
Oberstreu aus südlicher Richtung

Bürgermeister

Bearbeiten

Bürgermeister ist seit 2020 Stefan Kießner (CSU/Christliche Bürgerschaft). Er wurde 2020 mit 62 Prozent der Stimmen gewählt.[7]

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Rat der Gemeinde Oberstreu setzt sich aus 12 Mitgliedern zusammen, die sich seit der Kommunalwahl 2020 wie folgt auf die Parteien bzw. Wählergruppen verteilen:

Partei/Liste Sitze %
CSU/Christliche Bürgerschaft 9 77,6
Bürgerliste Oberstreu-Mittelstreu 3 22,4
 
Wappen von Oberstreu
Blasonierung: „Schräglinks geteilt von Rot und Silber; oben ein silberner Hühnerfuß, unten ein roter Schräglinksbalken.“[8]
 
Mönchshof

Baudenkmäler

Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Bearbeiten

Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik 86 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort, die nicht näher nach Branche differenziert wurden. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 667. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 28 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1146 ha, davon waren 1044 ha Ackerfläche und 102 ha Dauergrünfläche.

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • Zwei Kindertageseinrichtungen mit zusammen 95 Plätzen und 61 Kindern

Oberstreu liegt an der Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen. Es verkehren Züge der Linie RE 7 (Mainfranken-Thüringen-Express) sowie RB 40 (Unterfranken-Shuttle). Nächstgelegener Bahnhof ist Mellrichstadt Bf.

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Myer Strouse (* 16. Dezember 1825 in Oberstreu; † 11. Februar 1878 in Pottsville, Pennsylvania), US-amerikanischer Politiker
  • Lutz Eckart (* 1. Dezember 1919 in Oberstreu; † 2000 in Pforzheim), deutscher akademischer Kunstmaler und Restaurator
  • Johannes Geis (* 17. August 1993 in Schweinfurt), deutscher Fußballspieler

Literatur

Bearbeiten
  • Peter Potttler: Heimatbuch der Gemeinde Oberstreu, Ostheim (Rhön) 1972.
  • Herbert Streit: Oberstreu. Ein Dorf in Franken, Mellrichstadt 2007.
Bearbeiten
Commons: Oberstreu – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Oberstreu in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  3. Gemeinde Oberstreu, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 171 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 741 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Gemeinde Oberstreu auf der Internetseite des Freistaat Bayerns.
  7. https://www.statistik.bayern.de/wahlen/
  8. Eintrag zum Wappen von Oberstreu in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte