Serpentine Gallery

Kunstmuseum im Vereinigten Königreich

Die Serpentine Gallery ist ein Kunstmuseum in den Kensington Gardens im Zentrum von London. Sie stellt im Wesentlichen moderne und zeitgenössische Kunst aus. Nach eigenen Angaben besuchen jährlich mehr als 750.000 Menschen die Ausstellung. Der Eintritt ist kostenlos. Finanziert wird die Galerie von der britischen Regierung und von privaten Mäzenen.

Serpentine Gallery (Foto: 2011)

Entwicklung

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Die Galerie wurde 1970 von dem Arts Council of Great Britain gegründet und in einem klassizistischen Teehaus aus dem Jahre 1934 untergebracht. Auf dem Fußboden im Eingangsbereich des Gebäudes befindet sich ein Kunstwerk von Hamilton Finlay in Zusammenarbeit mit Peter Coates zu Ehren Lady Dianas, die Schirmherrin der Galerie war. Ihren Namen hat die Galerie von dem nahe gelegenen Serpentine Lake. Werke von Man Ray, Henry Moore, Andy Warhol, Maria Lassnig, Marisa Merz und Damien Hirst wurden bis heute gezeigt.

Von 1986 bis 2016 war Julia Peyton-Jones Direktorin. Unter ihrer Leitung entstand ein völlig neues Ausstellungs-Konzept.[1] Als ihre Nachfolgerin wurde 2016 die britische Geschäftsfrau und Philanthropin Yana Peel gewählt. Hans-Ulrich Obrist, der bereits seit 2003 als Co-Direktor für Ausstellungen und Programme in den Serpentine Galleries arbeitet, übernahm mit gleichem Datum das Amt des künstlerischen Leiters (Artistic director).[2] Im Juni 2019 legte Yana Peel ihr Amt als executive director nieder.[3]

Die Galerie war in der ersten Zeit nur in den Sommermonaten geöffnet. Seit 2000 errichten jährlich zunehmend junge Architekten auf dem Gelände einen temporären Pavillon und präsentieren damit ihre Ideen der Öffentlichkeit. 2016 wurden zusätzlich vier weitere Pavillons als öffentliche Sommerhäuser errichtet. Architekten waren der nigerianische Architekt Kunlé Adeyemi, das deutsch-amerikanische Büro Barkow Leibinger, der Londoner Architekt und Designer Asif Khan und der ungarisch-französische Architekturutopiker Yona Friedman.[4]

Ausstellungen

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Pavillons

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Folgende Architekten gestalteten einen Pavillon für die Serpentine Gallery:[5]

Nr. Jahr Architekten Foto Quelle
1 2000 Zaha Hadid [6]
2 2001 Daniel Libeskind mit Arup [7]
3 2002 Toyo Ito
 
4 2003 Oscar Niemeyer [8]
2004 MVRDV (wurde nicht realisiert) [9]
5 2005 Álvaro Siza Vieira und Eduardo Souto de Moura
 
6 2006 Rem Koolhaas mit Cecil Balmond und Arup
 
7 2007 Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen
 
8 2008 Frank Gehry
 
9 2009 SANAA = Kazuyo Sejima und Ryūe Nishizawa
 
10 2010 Jean Nouvel
 
11 2011 Peter Zumthor, mit einem Garten von Piet Oudolf
 
12 2012 Ai Weiwei und Herzog & de Meuron
 
13 2013 Sou Fujimoto
 
14 2014 Smiljan Radic
 
15 2015 SelgasCano
 
[10]
16 2016 Bjarke Ingels
 
[11]
17 2017 Diébédo Francis Kéré
 
[12]
18 2018 Frida Escobedo
 
[13]
19 2019 Junya Ishigami
 
[14]
2020 Eröffnung verschoben auf 2021 [15][16]
20 2021 Counterspace, Sumayya Vally, Sarah de Villiers und Amina Kaska
 
21 2022 Theaster Gates
 
[17]
22 2023 Lina Ghotmeh
 
[18]
23 2024 Minsuk Cho
 
[19][20]
 
Serpentine Sackler Gallery mit dem Anbau von Zaha Hadid und Patrik Schumacher
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Seit 2013 besteht in der Nähe der Galerie die Serpentine Sackler Gallery, die in einem ehemaligen Schießpulvermagazin aus dem Jahre 1805 untergebracht ist. Benannt ist die Galerie nach den beiden Mäzenen Mortimer und Theresa Sackler, deren Stiftung, die The Dr. Mortimer and Theresa Sackler Foundation, die Finanzierung des Projekts ermöglicht hat.[21]

Der moderne Anbau wurde von der Architektin Zaha Hadid in Zusammenarbeit mit Patrik Schumacher geplant und 2013 fertiggestellt. Die Galerie hat eine Ausstellungsfläche von 905 m² sowie ein Restaurant und ein Ladengeschäft.[22]

Ausstellungen (Auswahl)
  • 2013/2014: Wael Shawky: Myths and Legends.
  • 2014 waren ferner unter anderem Werke des italienischen Designers Martino Gamper unter dem Titel Design is a State of Mind[23] sowie der US-amerikanischen Bildhauerin Trisha Donnelly zu sehen.
  • 2015: Simon Denny. Products for Formalized Organizations.

Literatur

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  • Serpentine Gallery Pavilion 2006: Rem Koolhaas and Cecil Balmond with Arup. König, Köln 2008, ISBN 978-3-86560-393-7.
  • Peter Zumthor. Hortus Conclusus. Serpentine Gallery Pavilion 2011. König, Köln 2011, ISBN 978-3-86335-055-0.
  • Sou Fujimoto: Serpentine Gallery Pavilion (2013), Hrsg. Sophie O'Brian, König, Köln 2013, ISBN 978-3-86335-408-4.
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Commons: Serpentine Gallery Pavilion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Rem Koolhass und die serpentine Gallery, [sic!], arte tv, 18. Juli 2006, abgerufen am 29. Juni 2019.
  2. Gareth Harris: Philanthropist Yana Peel appointed chief executive of London’s Serpentine Galleries. The Art Newspaper, 13. April 2016, abgerufen am 23. Juli 2024 (englisch).
  3. Alex Greenberger: Galleries CEO Yana Peel Is Indirect Owner of Company with Stake in Controversial Tech Firm Artnews, 15. Juni 2019
  4. Wir bauen Sommerhäuser für alle in FAZ vom 10. Juni 2016, Seite 11
  5. Gina Thomas: „Pavillon der Serpentine Gallery. Ein Schneckenhaus von Eliasson und Thorsen“, FAZ, 24. August 2007.
  6. Serpentine Pavilion. Zaha Hadid Architects, 2000, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  7. Serpentine Gallery Pavilion 2001 by Daniel Libeskind with Arup. Serpentine Galleries, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  8. Serpentine Gallery Pavilion 2003 by Oscar Niemeyer. Serpentine Galleries, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  9. Round-Up: The Serpentine Pavilion Through the Years. ArchDaily, 11. Juni 2018, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  10. SelgasCano's 2015 Serpentine Gallery Pavilion Opens. 22. Juni 2015, abgerufen am 19. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. Serpentine Pavilion and Summer Houses 2016. Abgerufen am 19. Mai 2024 (britisches Englisch).
  12. Schutz und Schirm in FAZ vom 27. Juni 2017, S. 11
  13. Serpentine Pavilion 2018 by Frida Escobedo. Serpentine Galleries, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  14. Serpentine Pavilion 2019 by Junya Ishigami. Serpentine Galleries, abgerufen am 15. April 2022 (englisch).
  15. Periphere Formen: Serpentine Pavilion 2020 von Counterspace. Abgerufen am 19. Mai 2024.
  16. Manuel Pestalozzi, Elias Baumgarten: Verschoben: Der Serpentine Pavilion 2020 wird 2021 eröffnet -. Austria architects, 30. April 2020, abgerufen am 15. April 2022.
  17. Laura Helena Würth: Londons ’Schwarze Kapelle’, in: Neue Zürcher Zeitung, 14. Juni 2022, S. 10
  18. 22ND Serpentine Pavilion 2023. À table designed by Lina Ghotmeh. Serpentine, 2023, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  19. Serpentine Pavilion 2024 by Minsuk Cho, Mass Studies. Serpentine, 2024, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  20. Celina König: 23. Serpentine Pavilion. db - deutsche bauzeitung, 17. Juli 2024, abgerufen am 8. August 2024.
  21. artdaily.org, abgerufen am 15. April 2016.
  22. The Serpentine Sackler Gallery / Zaha Hadid Architects. ArchDaily, 2. Oktober 2013, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
  23. Den Planeten neu hochfahren. In: FAZ vom 1. Oktober 2013, S. 33.

Koordinaten: 51° 30′ 16,8″ N, 0° 10′ 30,2″ W