Jagdfliegerführer Holland-Ruhrgebiet

Dienststellung bzw. Kommandobehörde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg

Jagdfliegerführer Holland-Ruhrgebiet war ab dem 1. Februar 1942 die Bezeichnung einer Dienststellung bzw. einer Kommandobehörde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Ihre Hauptaufgabe war die Luftkriegsführung und die Luftraumverteidigung gegen die Westalliierten.

Jagdfliegerführer Holland-Ruhrgebiet

Aktiv 1. Februar 1942 bis 7. Dezember 1943
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Kommandobehörde
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Amsterdam-Schiphol[1] (Mai 1941 bis Juli 1942)
Deelen[2] (August 1942 bis Oktober 1943)
Jagdfliegerführer
Erster Jagdfliegerführer Oberstleutnant Karl Vieck
Letzter Jagdfliegerführer Oberst Martin Mettig

Geschichte

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Die Kommandobehörde des Jagdfliegerführers Holland-Ruhrgebiet wurde am 1. Februar 1942 in Amsterdam-Schiphol, in den deutschbesetzten Niederlanden, aufgestellt. Sie führte die Jagdverbände die im Bereich der Niederlande und des Ruhrgebiets stationiert waren und nahm die Luftraumverteidigung in diesem Bereich wahr. Sie war dem Jagdfliegerführer Mitte des Luftwaffenbefehlshabers Mitte unterstellt. Am 7. Dezember 1943 wurde die Kommandobehörde aufgelöst.[3]

Jagdfliegerführer

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Dienstgrad Name Datum
Oberstleutnant Karl Vieck 1. Februar 1942 bis 14. August 1942[4]
Oberst Walter Grabmann 20. August 1942 bis 11. November 1943[5]
Oberst Martin Mettig 11. November 1943 bis 7. Dezember 1943[6]

Unterstellte Verbände

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1. Januar 1943[7] Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz Lage
Soll[A 1] Ist[A 2]
Stab/Jagdgeschwader 1 4 2
2
Focke-Wulf Fw 190A-3
Focke-Wulf Fw 190A-4
Stade[8]  
I./Jagdgeschwader 1 50 3
1
1
30
Messerschmitt Bf 109F-4
Messerschmitt Bf 109F-8
Messerschmitt Bf 109E-7
Messerschmitt Bf 109G-1
Jever[9]  
II./Jagdgeschwader 1 50 41 Focke-Wulf Fw 190A-4 Woensdrecht[10]  
10./Jagdgeschwader 1 16 ? Deelen[11]  
11./Jagdgeschwader 1 16 ? München-Gladbach[12]  
Insgesamt 136 79+

Anmerkungen

  1. Sollstärke nach Kriegsausrüstungsnachweis
  2. Iststärke (die tatsächlich in der Einheit vorhandenen Flugzeuge)

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0

Einzelnachweise

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  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, the Netherlands, S. 5, abgerufen am 3. März 2023.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, the Netherlands, S. 7, abgerufen am 3. März 2023.
  3. Georg Tessin, S. 316
  4. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 761–762, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 146–147, abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 394, abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  7. Horst Boog, Werner Rahn, Reinhard Stumpf, Bernd Wegner: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 6. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-06233-1, S. 540.
  8. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 662, abgerufen am 17. März 2024.
  9. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 311, abgerufen am 18. März 2024.
  10. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 the Netherlands, S. 30, abgerufen am 18. März 2024.
  11. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 the Netherlands, S. 7, abgerufen am 18. März 2024.
  12. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 451, abgerufen am 18. März 2024.