Ostrownoje liegt zehn Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) in einer Flussschleife der Gilge (russisch: Matrossowka), deren beide Arme durch einen Schleusenkanal verbunden sind und damit den Ort in eine Insellage bringen. In das Dorf führt eine von Schtscheglowka ((Groß) Brittanien) über Losnjaki (Grietischken, 1938 bis 1946 Grietienen) kommende Nebenstraße. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Bis 1945 bestand Bahnanschluss über die Kleinbahnstation in Bogdahnen (1938 bis 1946: Bolzfelde, heute russisch: Werchni Bisser) der Niederungsbahn (Elchniederungsbahn) an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln (Schtscheglowka–Myssowka), die nicht mehr existiert.
Das kleine ehemals Motzwethen genannte Dorf[2] bestand vor 1945 aus mehreren kleinen und größeren etwas verstreut liegenden Höfen. Im Jahre 1874 wurde der Ort in den neu errichteten Amtsbezirk Jedwilleiten[3] (ab 1939: „Amtsbezirk Neuschleuse“, der Ort existiert heute nicht mehr) eingegliedert, der bis 1945 zum Kreis Niederung (ab 1938 „Kreis Elchniederung“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 3. Juni – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli – des Jahres 1938 wurde Motzwethen aus politisch-ideologischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen in „Motzfelde“ umbenannt.
Im Jahr 1945 kam der Ort in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Ostrownoje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Timirjasewski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2015 gehörte Ostrownoje zur Landgemeinde Timirjasewskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.
Jahr |
Einwohner[5]
|
1910 |
284
|
1925 |
189
|
1933 |
149
|
1939 |
150
|
2002 |
30
|
2010 |
15
|
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Motzfelde
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Jedwilleiten/Neuschleuse
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Volkszählungsdaten
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)