Liste der Stolpersteine in Ingolstadt

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In der Liste der Stolpersteine in Ingolstadt werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig in Ingolstadt bisher verlegt worden sind.

Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt

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Mahnmal im Luitpoldpark

Im März 1998 beschloss der Stadtrat von Ingolstadt einstimmig die Realisierung des Entwurfes der Künstlerin Dagmar Pachtner (Landshut). Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus wurde im April 1999 der Öffentlichkeit übergeben. Es befindet sich im Luitpoldpark und besteht aus neun blauen Säulen mit Fotografien von Ingolstädter NS-Opfern. Das neue Denkmal beruht auf einer Initiative für Mahn- und Gedenkstätten in Ingolstadt, zu deren Mitgründern die Stadträtinnen Gerda Büttner und Petra Kleine zählten.[1]

Eine Gedenktafel am Anwesen Theresienstraße 23 erinnert an die Synagoge von Ingolstadt, die 1938 verwüstet, 1946 wiederhergestellt und 1952 aufgegeben wurde.

Verlegte Stolpersteine

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In Ingolstadt wurden elf Stolpersteine an fünf Adressen verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
DAVID HUBERT
JG. 1869
OPFER DES POGROMS
ERMORDET
10.11.1938
Griesmühlstraße 6
(Standort)
David Hubert wurde geboren am 6. Dezember 1869 in Cronheim.[2]
  HIER WOHNTE
HEDWIG HUBERT
GEB. GOLDMANN
JG. 1878
OPFER DES POGROMS
ERMORDET
10.11.1938
Griesmühlstraße 6
(Standort)
Hedwig Hubert
  HIER WOHNTE
FRIEDA
LOEWENFELS
GEB. LIEBENSTEIN
JG. 1906
FLUCHT 1939
USA
ÜBERLEBT
Paradeplatz 5
(Standort)
Frieda Loewenfels
  HIER WOHNTE
PHILIPP
LOEWENFELS
JG. 1912
VERHAFTET 1933
DACHAU
FLUCHT 1936
USA
ÜBERLEBT
Paradeplatz 5
(Standort)
Philipp Loewenfels
  HIER WOHNTE
SIEGFRIED
LOEWENFELS
JG. 1907
VERHAFTET 1938
DACHAU
ENTLASSEN 1938
FLUCHT 1939
USA
ÜBERLEBT
Paradeplatz 5
(Standort)
Siegried Loewenfels
  HIER WOHNTE
SOPHIA
LOEWENFELS
GEB. PRÖLSDORFER
JG. 1875
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT
Paradeplatz 5
(Standort)
Sophia Loewenfels
  HIER WOHNTE
MATHILDE LUCHS
GEB. NEY
JG. 1879
OPFER DES POGROMS
HEIMATORT UNFREIWILLIG
VERLASSEN 1938 AUGSBURG
DEPORTIERT 1941
PIASKI
ERMORDET
Theresienstraße 28
(Standort)
Mathilde Luchs wurde geboren am 31. August 1879 in Niederstetten.[3]
  HIER WOHNTE
DR.RAFAEL LUCHS
JG. 1871
OPFER DES POGROMS
HEIMATORT UNFREIWILLIG
VERLASSEN 1938
AUGSBURG
TOT 5.12.1941
MEDIKAMENTE ENTZOGEN
Theresienstraße 28
(Standort)
Dr. Rafael Luchs wurde geboren am 8. Dezember 1871 in Buttenwiesen.[4]
  HIER WOHNTE
BERTA PRÖLSDORFER
JG. 1890
DEPORTIERT
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Luftgasse 2
(Standort)
Berta Prölsdorfer wurde am 3. Februar 1890 in Trabelsdorf geboren.[5]
  HIER WOHNTE
MAIER SCHLOSS
JG. 1892
VERHAFTET 1934
DACHAU
ENTLASSEN 1936
FLUCHT 1936
PALÄSTINA
Theresienstraße 28
(Standort)
Maier Schloss wurde am 23. Februar 1892 in Buttenwiesen geboren. Seine Mutter war Ilse Schloss aus Ingolstadt.[6] Er wurde 1934 verhaftet und war bis 1936 im KZ Dachau interniert. Danach flüchtete er, mutmaßlich nach Palästina. 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.[7]
  HIER WOHNTE
KARL JOSEF
STROMEREDER
JG. 1893
VERHAFTET 1941
DACHAU
TOT 23.8.1941
Beckerstraße 27
(Standort)
Karl Josef Stromereder wurde 1893 in Ingolstadt geboren. Er entstammte einer katholischen Familie, seine Eltern waren Mathias Stromereder und Dorothea geb. Bittl. Er war Arbeiter und blieb ledig. 1941 wurde er verhaftet und in das KZ Dachau überstellt. Er wurde mit der Häftlingsnummer 24280 registriert, in der Kategorie „Polizeiliche Sicherheitsverwahrung“. Karl Josef Stromereder kam im KZ am 23. August 1941 ums Leben. Als offizielle Todesursache wurde „Versagen von Herz und Kreislauf“ angegeben.

Er wurde am Friedhof am Perlacher Forst bestattet.[8]

Verlegedaten

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Die Stolpersteine von Ingolstadt wurden am 21. März 2012 vom Künstler persönlich verlegt.[9]

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Commons: Stolpersteine in Ingolstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerda Büttner und Petra Kleine: Das neue Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und die Toten der Weltkriege in Ingolstadt, Von der Idee zur Realisierung, Gedenkstättenrundbrief 91, Oktober 1999, S. 10–21
  2. Das Bundesarchiv: Eintrag: Hubert, David. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945, abgerufen am 14. November 2015.
  3. Das Bundesarchiv: Eintrag: Luchs, Mathilde. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945, abgerufen am 14. November 2015.
  4. Das Bundesarchiv: Eintrag: Luchs, Rafael. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945, abgerufen am 14. November 2015.
  5. Das Bundesarchiv: Eintrag: Prölsdorfer, Bertha. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945, abgerufen am 14. November 2015.
  6. Letters from Concentration Camps, abgerufen am 27. Juli 2024
  7. USHMM: MAIER SCHLOSS, abgerufen am 27. Juli 2024
  8. Donaukurier: Karl Josef Stromereder, 21. März 2012
  9. Eine Verbeugung vor den Opfern - Gunter Demnigs "Stolpersteine" erinnern seit gestern an vertriebene und ermordete Ingolstädter, Artikel zur Verlegung der Stolpersteine im Donaukurier vom 21. März 2012