U 18 (U-Boot, 1912)
U 18 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.
U 18 in der zweiten Reihe fünftes U-Boot von links
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Vor- und Entwicklungsgeschichte
BearbeitenDas Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot in einem Amtsentwurf konzipiert wurde.[1][2] Es wurde am 6. Mai 1910 bei der Kaiserlichen Werft Danzig in Auftrag gegeben. Der ursprüngliche Plan war, dieses U-Boot mit Dieselmotoren auszurüsten, was allerdings an Lieferschwierigkeiten scheiterte.[3]
Bau und Indienststellung
BearbeitenDer Stapellauf war am 25. April 1912 statt und die Indienststellung am 17. November 1912 unter Kapitänleutnant Heinrich von Hennig.[4][1]
Technik
BearbeitenDas U-Boot hatte eine Besatzung von 29 Mann, wovon 4 Offiziere waren.[2]
Der Antrieb erfolgte über Wasser mit vier Körting-Achtzylinder-Zweitakt-Petroleummotoren mit einer Leistung von 1400 PS andere Quellen nennen nur zwei Körting-Sechszylinder-Zweitakt-Petroleummotoren und unter Wasser mit zwei AEG-Doppel-Modyn-Elektromotoren mit 820 PS. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,9 kn (über Wasser) bzw. 9,5 kn (unter Wasser) möglich.[2][5]
Das Boot war 62,35 m lang und 6,00 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,40 m sowie eine Verdrängung von 564 Tonnen über und 691 Tonnen unter Wasser.[2]
Die Reichweite betrug aufgetaucht 6700 NM bei 8 kn Geschwindigkeit. Getaucht erreichte das U-Boot 75 NM bei 5 kn. Die Höchstgeschwindigkeit aufgetaucht betrug 14,9 kn und getaucht 9,5 kn.[2]
Die maximale Tauchtiefe betrug 50 Meter.
Die sechs mitgeführten Torpedos konnten über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden. Weitere Bewaffnung bis Ende 1917 war eine 3,7-cm-Revolverkanone.[5][2]
Einsätze und Verbleib
BearbeitenU 18 stach am 6. August 1914 um 04:30 Uhr zusammen mit neun anderen Booten zur überhaupt ersten Feindfahrt deutscher U-Boote im Ersten Weltkrieg in See.
Am 13. September 1914 konnte das U-Boot einen Teil der Besatzung des Kleinen Kreuzers Hela retten, der südwestlich von Helgoland von dem britischen U-Boot E19 torpediert worden war.
Am 23. November 1914 drang das U-Boot unter Kapitänleutnant Heinz von Hennig durch den Hoxa Sound, die südliche Hauptzufahrt, in die Bucht von Scapa Flow auf den Orkney-Inseln ein. Es hatte im Kielwasser eines einlaufenden Frachters die Sperren überwunden. Weil die Briten den Stützpunkt zu dieser Zeit geräumt hatten, fand U 18 kein lohnendes Ziel vor. Bei dem Versuch, sich abzusetzen, wurde das Boot zunächst von dem bewaffneten Trawler Tokio entdeckt und kurz darauf von dem bewaffneten Minensuchtrawler Dorothy Grey im Pentland Firth gerammt. Dabei wurden beide Periskope zerstört und die Tiefenruder beschädigt, so dass eine kontrollierte Tauchfahrt nicht mehr möglich war. Nachdem der mittlerweile hinzugeeilte Zerstörer Garry das Boot ebenfalls gerammt hatte, fiel das Boot unkontrolliert auf eine Tiefe von 70 m, schaffte aber ein erneutes Auftauchen. Hennig befahl auf der Position 58° 41′ N, 2° 55′ W daraufhin die Selbstversenkung. Die Besatzung konnte sich bis auf einen Seemann retten und geriet in Gefangenschaft.[6][1][4]
Weblink
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 46.
- ↑ a b c d e f Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 27.
- ↑ Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 24.
- ↑ a b Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 9.
- ↑ a b Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 25.
- ↑ Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 25.