U 37 (U-Boot, 1914)

Deutsches U-Boot

U 37 war ein deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine.

U 37 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 31 - U 41
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Baunummer 197
Baukosten 2.891.000 Mark
Bestellung 12. Juni 1912
Kiellegung 2. Januar 1913
Stapellauf 25. August 1914
Indienststellung 9. Dezember 1914
Verbleib vermisst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,70 m (Lüa)
Breite 6,32 m
Tiefgang (max.) 3,56 m
Verdrängung aufgetaucht: 685 t
getaucht: 878 t
 
Besatzung 35 Mann, davon 4 Offiziere
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
2 × Doppelmodyn-Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 1361 kW = 1850 PS
Elektro: 880 kW = 1200 PS
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius max. 8790 sm
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,7 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,4 kn (30 km/h)
Bewaffnung
  • 4 × Torpedorohr 2 × Bug und 2 × Heck ⌀ 50 cm
  • 2 × Schnellfeuergeschütze 8,8 cm

Geschichte, Bau und Indienststellung

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Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot in einem Amtsentwurf konzipiert wurde.[1] Die Entwürfe U 31 bis U 41 kamen von der Germaniawerft in Kiel.[2] Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung dieses Typs war der Ingenieur Hans Techel. Das Boot wurde am 12. Juni 1912 in Auftrag gegeben und am 2. Januar 1913 auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 25. August 1914 und am 9. Dezember 1914 wurde es unter dem Kommando von Kapitänleutnant Erich Wilke in Dienst gestellt.[3][4]

Das U-Boot hatte eine Besatzung von 35 Mann, wovon 4 Offiziere waren.[2]

Die zwei Sechs-Zylinder-Viertakt Dieselmotoren der Germaniawerft hatten eine Leistung von 1361 kW. Für die Unterwasserfahrt waren zwei SSW-Doppel-Modyn-Elektromotor mit 880 kW eingebaut. Mit den Motoren waren Geschwindigkeiten von 16,4 kn (über Wasser) bzw. 9,7 kn (unter Wasser) möglich.[2][5]

Das Boot war 64,7 m lang und 6,32 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,56 m sowie eine Verdrängung von 685 Tonnen über und 878 Tonnen unter Wasser.[2]

Die Reichweite betrug aufgetaucht 8790 NM bei 8 kn Geschwindigkeit. Getaucht erreichte das U-Boot 80 NM bei 5 kn.[2]

Die maximale Tauchtiefe betrug 50 Meter.[5]

Das U-Boot führte zwischen sechs und zehn Torpedos mit welche über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden konnten. zusätzlich waren zwei Schnellfeuergeschütze mit 8,8 cm installiert.[1][2]

Einsätze und Verbleib

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U 37 führte lediglich eine unvollständige Feindfahrt durch, auf der zwei Handelsschiffe der Entente mit einer Gesamttonnage von 2.811 BRT versenkt wurden. Ein Schiff mit 3.459 BRT wurde beschädigt.[6][7]

Am 20. März 1915 lief U 37 zu einer Feindfahrt im Ärmelkanal aus. Seit Anfang April gilt das U-Boot als vermisst. Es wird angenommen, dass U 37 bei dem Rückmarsch nördlich von Seebrügge beziehungsweise östlich der Straße von Dover auf eine Mine lief, wobei alle 35 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.[8] Das U-Boot könnte aber auch durch eine Havarie aufgrund technischer Mängel oder eines menschlichen Fehlers gesunken sein.[9]

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Einzelnachweise

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  1. a b Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 47.
  2. a b c d e f Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 31.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  4. U 36 auf uboat.net
  5. a b Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 36.
  6. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 67.
  7. U 37 auf uboat.net
  8. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 89.
  9. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. S. 12.